Umweltaktivisten an der Uni
Regensburger Hörsaalbesetzer müssen keine Konsequenzen fürchten

23.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:47 Uhr
Uni-Präsident Hebel im Gespräch mit den Besetzern des Hörsaal 2. −Foto: Philip Hell

Die Gruppe, die Anfang November einenHörsaal an der Uni Regensburg besetzthat, kommt ungeschoren davon.



Die Besetzung des Hörsaal 2 der Universität Regensburg hat keine Folgen für die Umweltaktivisten von „End Fossil: Occupy!“. Diese hatten den H2 am 9. November nach einer Politikwissenschaftsvorlesung in Beschlag genommen, um auf ihre Anliegen wie das Ende des Kohleabbaus aufmerksam zu machen.

Keine Anzeige erstattet

Wie die Pressestelle der Uni auf MZ-Anfrage mitteilt, habe die Bildungseinrichtung keine Anzeige gegen die Aktivisten erstattet. „Den Hörsaalbesetzern drohen keine Konsequenzen“, so Uni-Pressesprecher Bastian Schmidt. Das bestätigt auch die zuständige Polizeiinspektion Regensburg auf Anfrage. „Ein polizeiliches Einschreiten war in Absprache mit der Universität im vorliegenden Fall nicht notwendig“, sagt Polizeisprecherin Kerstin Stolze. Weder die Universität noch andere Personengruppen hätten Anzeige erstattet. Zudem, erläutert Stolze, sei der Tatbestand des Hausfriedensbruchs in diesem Fall nicht erfüllt, weil die Universität die Besetzer toleriert habe.

Uni-Präsident tauschte sich mit Aktivisten aus

So war beispielsweise Uni-Präsident Udo Hebel wenige Stunden nach dem Beginn der Besetzung, die rund zwei Tage andauerte, in den H2 gekommen, um sich mit den Demonstranten auszutauschen. Dabei signalisierte er durchaus Unterstützung für die Anliegen der Aktivisten.

Die Besetzer räumten den Hörsaal am Morgen des 11. November, um zu einer Klimaschutz-Demonstration in München zu reisen. Der Hörsaal sei dabei sauber hinterlassen worden, teilt Uni-Sprecher Bastian Schmidt mit. Es seien auch keinerlei Botschaften – etwa in Form von Graffitis – hinterlassen worden.

Eines der Grundprinzipien von „End Fossil: Occupy!“ ist es, Orte zu besetzen, bis ihre Forderungen umgesetzt werden. Eine weitere Hörsaalbesetzung ist also möglich. Das Gespräch mit der Gruppe sucht die Uni deshalb jedoch nicht. Man stehe nicht in Kontakt mit der Gruppe, teilt Uni-Sprecher Schmidt mit.