Corona-Krise
Regensburger Hotel öffnet nicht mehr

Das Star Inn Hotel bleibt dauerhaft geschlossen. Nachdem Insolvenz beantragt wurde, konnte kein Investor gefunden werden.

03.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:02 Uhr
Nach Angaben der Insolvenzverwalter gehen insgesamt 120 Arbeitsplätze verloren. −Foto: Swen Pförtner/picture alliance/dpa

Das Hotel Star Inn in Regensburg bleibt auch über das Ende der Corona-Pandemie hinaus geschlossen. Das teilen die Insolvenzverwalter in einer Pressemitteilung mit. Neben dem Standort in Regensburg müssen demnach sechs weitere Häuser in Deutschland dauerhaft schließen: Bremen, Frankfurt, Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart und Unterschließheim. Nach Angaben der Insolvenzverwalter gehen insgesamt 120 Arbeitsplätze verloren.

Anfang Dezember hatte die Star-Inn-Gruppe für ihre beiden Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt und eine Sanierung in Eigenverwaltung beantragt. Am 1. März eröffnete das Amtsgericht das Insolvenzverfahren. Aufgrund der pandemiebedingt nicht kalkulierbaren Zukunftsaussichten sei die Eigenverwaltung beendet und das Verfahren in ein Regelinsolvenzverfahren überführt worden.

Suche nach Investor blieb erfolglos

Die Gruppe hatte sich zuletzt intensiv um den Einstieg eines Investors bemüht, der alle oder einzelne Häuser übernehmen und fortführen kann, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Aufgrund der aktuellen Situation sei es allerdings nicht möglich gewesen, kurzfristig einen Investor zu finden, der die Hotels unter den derzeitigen Bedingungen fortführen kann.

„Weder Vermieter noch Investoren können die Situation derzeit kalkulieren. Weil auch die beantragten staatlichen Hilfen zunächst nicht flossen und unmittelbar vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens abgelehnt wurden, war es nicht möglich, die Investorensuche über den Februar hinaus fortzusetzen. Der Hotelkette haben nach Wochen der Schließung schlicht die Mittel dafür gefehlt“, erklärt Insolvenzverwalter Tobias Hirte.

Lange Wartezeiten bei Novemberhilfen

Als die staatliche Unterstützung, insbesondere die sogenannte Novemberhilfe, beantragt worden sei, hätten die Bedingungen noch vorgesehen, dass lediglich Unternehmen in klassischen Insolvenzverfahren, nicht aber in Eigenverwaltungsverfahren von den Hilfen ausgeschlossen seien.

„Im Laufe der Zeit hat man aber die Bedingungen stillschweigend angepasst und auf Eigenverwaltungsverfahren ausgedehnt. Das hat letztendlich zur Ablehnung des Antrags geführt. Die langen Wartezeiten, insbesondere auf die Novemberhilfen, und die unsicheren Bedingungen sind für Unternehmen in der Krise nicht kalkulier- und zumutbar. Hierdurch werden auch eigentlich erhaltungsfähige Unternehmen massiv gefährdet“, erklärt Insolvenzverwalter Holger Blümle.

120 Mitarbeitern wurde gekündigt

In einer Belegschaftsversammlung hätten die beiden Insolvenzverwalter den rund 120 Mitarbeitern das Aus der Hotelgruppe mitgeteilt. „Die Mitarbeiter erhalten ihre Kündigungen und werden unmittelbar freigestellt“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Drei weitere Häuser der Hotelkette, zwei in München und eines in Dresden, seien kurz vor dem Insolvenzantrag an eine andere Gesellschaft verkauft worden. Die Insolvenzverwalter kündigten an, diese Übertragungen im Laufe des Verfahrens genauer untersuchen. „Wir werden prüfen, inwieweit die mit der Übertragung verbundenen Geschäfte rechtens waren oder ob die Gläubiger durch diese Transaktionen benachteiligt wurden“, so Hirte.