Sport
Regensburger Marathon war Hitzeschlacht

Erstmals ging es wieder über die Steinerne Brücke. Drei Läufer mussten beim Regensburger Marathon 2019 ins Krankenhaus.

02.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:41 Uhr
Gustav Wabra

Das Bruckmandl wacht über die Regensburger Marathon-Läufer. Über 4000 waren angemeldet. Foto: Moosburger/Altrofoto:

Ein Kochlöffel schlägt gegen eine Pfanne. Eine Kinder-Jazz-Combo sorgt für den richtigen Drive. Ein Gartenschlauch wird kurzerhand zum erfrischenden Wasserwerfer am Hochweg. Anfeuern macht kreativ – auch beim 28. Regensburger Marathon, der als ein heißer, emotionaler und kurioser in die Geschichte eingehen wird. Beim Start um 8.30 Uhr hatte es bereits 23 Grad und es wurde bis zu 28 Grad heiß. Größere Probleme gab es laut Organisatorin Claudia Fritsch trotz der Hitze nicht. Die Sonne brannte gnadenlos auf die 3500 Läufer nieder. Über 45 Einsätze zählte das BRK, drei Menschen mussten ins Krankenhaus.

„Das ist normal für einen Stadtmarathon dieser Größe“, sagt Jürgen Eder, Kreisbereitschaftsleiter des Roten Kreuzes. Die vergangenen beiden Jahre wurden von tragischen Ereignissen überschattet. Vor zwei Jahren starb ein 28-Jähriger nachdem er im Ziel zusammengebrochen war.

Den Lebensrettern gedankt

Im letzten Jahr musste ein 42-Jähriger reanimiert werden. Jürgen Eder kann sich noch gut an die dramatische Situation vor einem Jahr erinnern. Umso emotionaler war der Marathon dieses Jahr. „Wir haben den Mann ins Leben zurückgeholt und heute kam er wieder zu uns. Er hat sich bedankt. Das war ein sehr emotionaler Moment“, sagt Eder.

400 Helfer, 300 Einsatzkräfte der Feuerwehr, Polizei und des Bayerischen Roten Kreuzes waren zusammen am Marathon-Wochenende im Einsatz. Alle vier Kilometer hatte der Veranstalter Versorgungsstationen aufgebaut, das BRK war mit zehn Rettungswagen im Durchschnitt alle zwei Kilometer auf der Strecke präsent.

„Die Brücke hat gelebt.“Claudia Fritsch, LLC Marathon Regensburg

Ursula Fendl, Leiterin der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg, zieht ein positives Fazit für den Einsatz. Lediglich ein Auto musste abgeschleppt werden.

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Im Jahr des 40-jährigen Vereinsjubiläums des ausrichtenden LLC Marathon Regensburg war der Start und das Ziel wieder auf dem Infineongelände im Stadtwesten. Nach 4200 Anmeldungen gingen am Ende 3500 Sportler auf den vier Strecken von Viertel-, Halb-, Dreiviertel-Marathon und die komplette Marathonstrecke von 42,195 Kilometern an den Start.

Im Ziel wartete eine Medaille, auf der aus gegebenem Anlass – natürlich – die Steinerne Brücke abgebildet ist. „Die Brücke hat gelebt“, sagt Claudia Fritsch. Denn zum ersten mal seit neun Jahren ging die Strecke wieder über die Steinerne Brücke. Roland Renz fuhr erst 86 Kilometer, um dann 31,2 Kilometer zu laufen. Der Weidener Läufer war zum ersten Mal beim Marathon in Regensburg dabei.

„Trotz der großen Hitze hat es sehr viel Spaß gemacht“, sagte der 55-Jährige. In nur 2,5 Stunden bewältigte der Hobby-Läufer den Dreiviertelmarathon und Schlug seine eigene Zeit um fast zehn Minuten.

Aber nicht nur die erwachsenen Läufer kamen auf ihre Kosten. Großes Kino für die Kinder gab es– ungewollt – tags zuvor: Die Bienen „griffen“ an.

Bienen von Feuerwehr gerettet

Am Samstag vor dem großen Marathon ist traditionell der MZ-Frühstückslauf und der Mini-Marathon. Dort sorgte ein Bienenschwarm für Aufsehen. „Der Lauf wurde zur Lehrstunde und zur Werbeaktion für die Feuerwehr“, scherzt Claudia Fritsch. Durch die Startschüsse wurden die Insekten in den Bäumen in ihrer Ruhe gestört und schwirrten aus. So musste die Feuerwehr mit einer Leiter und einem Imker anrücken.

„Ich bin schon ein paar Marathons gelaufen und dachte, das kann man doch auch in Lederhose machen. Arg heiß war’s halt.“Cornelius Thaiss, Rekord-Läufer in Lederhosen

Die Kinder konnten so miterleben, wie ein Bienenschwarm eingefangen wird. Die Aktion wurde von der Berufsfeuerwehr Regensburg durchgeführt. Daneben waren laut Stadtbrandinspektor Markus Weinbeck am Sonntag 157 Einsatzkräfte der Freuwilligen Feuerwehren aus der Stadt und dem Landkreis im Einsatz.

Neben Hitze und Bienen wird der 28. Regensburger Marathon noch wegen eines Weltrekords im Gedächtnis bleiben. Cornelius Thaiss lief in Lederhosen zum Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde. 3:20:31 brauchte er für den Marathon in Tracht. Der alte Rekord lag bei 3:33:35. „Das ist aus einer Bierlaune beim Oktoberfest entstanden“, berichtete Thaiss im Ziel am Mikrofon von Sprecher Norbert Lieske. „Ich bin schon ein paar Marathons gelaufen und dachte, das kann man doch auch in Lederhose machen. Arg heiß war’s halt.“

Lesen Sie hier unseren NewsBlog zum Marathon 2019:

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