Direktkandidat bestimmt
Regensburgs Freie Wähler wollen ihr Landtagsmandat halten

19.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:33 Uhr

Der frisch gekürte Kandidat um das Direktmandat, Michael Schien (Mitte) mit Neutraublings Bürgermeister Harald Stadler und der Landtagsabgeordneten Kerstin Radler. Josef Pritzl

Die Vereinigung zieht mit Michael Schien in den Wahlkampf. Der Lehrer setzt sich mit 65 Prozent der Stimmen gegen Franziska Meinl durch.

Die Freien Wähler haben ein Mandat zu verteidigen. Nach dem überraschenden Rückzug der Landtagsabgeordneten Kerstin Radler bestimmten am Freitagabend die Mitglieder aus der Stadt sowie den drei zum Stimmkreis gehörenden Gemeinden Wenzenbach, Pentling und Lappersdorf, wer um das Direktmandat kämpfen soll. Die aus Lappersdorf stammende Polizistin Franziska Meinl erreichte immerhin 29 von 83 Stimmen. Letztlich entschieden sich die Freien Wähler aber für den Kandidaten aus dem Stadtverband, Michael Schien, der auf 54 Stimmen kam und damit als Direktkandidat antritt.

Harald Stadler, Bürgermeister von Neutraubling, leitete die Wahl. Als Kreisvorsitzender im Landkreis Regensburg bei den Freien Wählern sagte Stadler, es sei wichtig, gemeinsam für Stadt und Landkreis an einem Strang zu ziehen.

Radler tritt für den Bezirk an

Auch Kerstin Radler, die aus freien Stücken ihren Rückzug aus der Landespolitik erklärt hatte, sprach vor den versammelten Freien Wählern. Anders als bei Parteien, die Delegierte entsenden, um Kandidaten aufzustellen, sind die Freien Wähler Vereine. Jedes Mitglied der Freien Wähler mit Wohnsitz in der Stadt oder den drei zum Stimmkreis gehörenden Gemeinden durfte also Radlers Nachfolger im Kampf um das Direktmandant wählen. Radler sagte, man habe 2018 erstmals ein Landtagsmandat für den Stimmkreis ergattert. Das habe den Zuspruch für die Politik der Freien Wähler in Regensburg deutlich erhöht. Radler zieht sich nicht ganz aus der überregionalen Politik zurück, sondern stellt sich als Kandidatin für ein Bezirkstagsmandat zur Verfügung.

Mit einer Mehrheit der Stimmberechtigen entschieden sich die Freien Wähler für den 41-jährigen Realschullehrer Schien, der bislang als Kassier der Freien Wähler tätig war. Im Gespräch schilderte Schien, dass er sich vor allem mit drei landespolitischen Themen um das Direktmandat bewerben möchte. In Sachen Kultur sei ihm wichtig, dass sich die Region gemeinsam präsentieren würde und dass die Kulturszene vor Ort unterstützt werde.

Auch das Thema Soziales hat sich der 41-Jährige vorgenommen. „Es ist klar, dass gerade Menschen mit niedrigen Einkommen entlastet werden müssen“, so Schien. Das sei im vergangenen Jahr angesichts der rapide steigenden Lebenshaltungskosten und der Inflation ohnehin schon in Angriff genommen worden. „Da müssen aber noch weitere Schritte getan werden, damit alle Meschen das Gefühl haben, mitgenommen zu werden“, sagte Schien.

Als Lehrer ist dem Kandidaten auch das Thema Bildung wichtig. „Wir müssen vor allem den Personalmangel bekämpfen und dafür sorgen, dass es kleinere Klassen in Bayern gibt“, so der Realschullehrer.

Ende März wollen die Freien Wähler ihre Oberpfalz-Liste aufstellen. Dann wird klar, auf welchem Platz der Regensburger in den Landtagswahlkampf starten kann.