Essen
Regensburgs große Lust auf Burger

In der Domstadt hat ein weiteres Burgerrestaurant eröffnet. Mittlerweile sind es acht. Wann ist der Markt gesättigt?

05.07.2018 | Stand 16.09.2023, 6:05 Uhr
Leonie Düngefeld

Burger sind in Regensburg in. Foto: dpa/Koen van Weel

„Hamburger! Die Grundlage eines jeden nahrhaften Frühstücks“, schwärmt Samuel L. Jackson im Tarantino-Klassiker „Pulp Fiction“. Dieses Motto würden sich sicher nicht viele zuschreiben. Doch zu anderen Tageszeiten sind Burger auch jenseits des Fast Food mehr denn je im Trend: Immer mehr Läden eröffnen, die Zahl der Ketten nimmt zu. Mit wortspielerischen Namen wie „Gutburgerlich“ und „Burgeramt“ machen sie deutschlandweit so manchem Friseursalon Konkurrenz. Sie sind hip, urban und beweisen mit neuen Konzepten, dass auch Vegetarier, Veganer und Menschen, die sich gesund ernähren wollen, Burger essen können.

Auch in Regensburg haben sie längst Einzug gehalten. Acht Burgerläden gibt es bereits, die meisten befinden sich in der Innenstadt. Zuletzt hat in der Schwarze-Bären-Straße unweit des Neupfarrplatzes ein neues Lokal eröffnet. „Burgerheart“ ist ein Franchise-Unternehmen aus Würzburg mit Läden in ganz Deutschland. Ein „urbanes Burger-Konzept mit echtem Restaurantgefühl, herzlicher Gastfreundschaft und einer niedrigen Türschwelle“, ist auf der Homepage zu lesen.

Mosher macht sich keine Sorgen

Inhaber Daniel Moraitis ist überzeugt, dass sein Laden der Konkurrenz gegenüber ein Ausrufezeichen setzt. Doch ist diese Konkurrenz nicht bereits viel zu groß? Moraitis schmunzelt und zitiert seinen Franchise-Geber: „Wie viele Italiener gibt es denn hier ringsherum?“ Damit sei die Frage eigentlich beantwortet. „Ja, es gibt Konkurrenz“, fügt er hinzu, „Es gibt auch einige hier direkt im Umkreis. Aber mit einem Burgerladen kann man nichts falsch machen.“ Passanten begutachten neugierig die Speisekarte. Die Burgerrestaurants seien alle verschieden, jedes habe seine eigene Nische, meint ein junges Paar, das Burger liebt: „Wir werden den Laden auf jeden Fall einmal ausprobieren.“

McDonald’s-Inhaber Frank Mosher macht sich wegen des neuen Restaurants keine Sorgen: „Ganz im Gegenteil!“ Dank eines neuen Bestellungssystem über iPads und Tischservice kann er von steigendem Umsatz und höheren Gästezahlen in seinen acht Regensburger Restaurants erzählen. Bereits seit 1978 ist McDonald’s in der Stadt und gehört damit zu den Burger-Pionieren. Später kam auch Burger King, 2003 eröffnete dann die Kette Sam Kullman’s Diner in der Friedenstraße ein Restaurant nach US-amerikanischem Vorbild.

Trend zum Außergewöhnlichen

Einige Jahre später begann sich der Burger-Trend aktuellen Ernährungsmoden anzupassen: Plötzlich aß man seinen Burger im Vollkornbrötchen, vegetarische und vegane Patties wurden zum Hit und Pommes frites stellte man neuerdings aus Süßkartoffeln her. Die Burgerkreation wurde immer origineller, ja beinahe zur Kunst. Als Vertreter dieser Bewegung eröffneten 2014 drei Burgerläden: „Hans im Glück“ am Kohlenmarkt setzt auf Märchen-Atmosphäre zwischen Birkenstämmen und außergewöhnliche Rezepte: Bestellt man den „Alsdann“, wird einem ein Rindfleischburger mit Birnen, Gorgonzola und Walnüssen serviert. Auch die anderen Läden bieten allerlei Außergewöhnliches, zum Beispiel Burger mit Fleisch von Schottischen Hochlandrindern aus dem Bayerischen Wald in Buddies Burger Bar oder den „Skinny Burger“ ohne Kohlenhydrate bei Max & Muh.

Vegetarische und vegane Angebote gibt es mittlerweile überall. Der klassische, ganz gewöhnliche Burger lässt sich anscheinend jedoch nicht vom ersten Platz der Burger-Hitliste vertreiben: „Natürlich gibt es Trends, aber grundsätzlich ist der klassische Cheeseburger der, der immer gegessen wird“, erzählt Stefanie Peschl von Max & Muh.

Die Kunden bleiben wohl dem Altbewährten treu, sind aber auch offen für Neues aus den kreativen, „urbanen“ Burgerschmieden. Der Vergleich zeigt: Auch bewusste Ernährung und regionale Zutaten sind beliebt.

Tarantino-Fans finden übrigens auch den „Big-Kahuna-Burger“ aus der beschriebenen Filmszene bei „Burgerheart“ wieder. Hier zieren ihn Bacon, Chester-Käse und Ananas – es muss ja nicht zum Frühstück sein.

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