Trauer
Schmerzhafter Abschied von Dr. Propp

Unter außerordentlich großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde der plötzlich verstorbene russlanddeutsche Arzt in Regensburg zu Grabe getragen.

05.02.2014 | Stand 16.09.2023, 7:24 Uhr

Rund 2000 Menschen gaben gestern dem verstorbenen wolgadeutschen Arzt Dr. Jakob Propp auf dem Evangelischen Zentralfriedhof das letzte Geleit. Foto: Bechert

Für viele der Russlanddeutschen in Regensburg war der plötzliche Herztod „ihres“ Arztes Dr. Jakob Propp ein schwerer Schock. „Die Menschen weinen“, sagte Irina Kugler, die Moderatorin der Online-Gruppe „Odno Klassniki“, das nationale Netzwerk der Russlanddeutschen. Und nun gaben sie Dr. Propp auf dem Evangelischenzentralfriedhof das letzte Geleit – und dies in einer kaum gekannten Größenordnung.

„An der Beerdigung haben circa 2000 Personen teilgenommen“, sagt Dr. Arthur Bechert von der Landsmannschaft der Russlanddeutschen. „Ein Einheimischer, nach eigenen Angaben gebürtiger Regensburger und sehr häufiger Besucher ,prominenter Beerdigungen’ meinte, dass es in den letzten 30 Jahren ganz sicher keine einzige Beerdigung in Regensburg gab mit einer solch großen Menschenmenge, nicht einmal bei der Beerdigung des Oberbürgermeisters und des Bischofs waren so viele Leute.“

„Dr. Jakob Propp war ihr Arzt und ihr Freund, für manche der 20 000 Russlanddeutschen die einzige offizielle Bezugsperson.“ Dr. Propp habe nicht nur ihre Sprache verstanden, sondern vielmehr auch ihre Probleme, weil er selber ihr Schicksal teilte. Er war nur 48 Jahre alt geworden. „Sein Lebensmittelpunkt war die Praxis“, sagt sein Kollege Dr. Konstantin Radi.