Verabschiedung
Sie trainierte Olympiasieger

Pädagogin und Coach mit Herzblut: Ulrike Schön-Nowotny prägte über Jahrzehnte das Bischof-Wittmann-Zentrum in Regensburg.

16.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:18 Uhr
Manuela Brehmer −Foto: Manuela Brehmer

„Schüler qualifizieren für ihr Leben jetzt und zukünftig“ – dieses Bildungsziel stellt Lehrkräfte vor große Herausforderungen. Ulrike Schön-Nowotny, Lehrerin am Bischof-Wittmann-Zentrum der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg, ist diesem Anspruch in herausragender Weise gerecht geworden. Unzählige Schüler mit Behinderungen aller Schweregrade hat sie in ihre Projekte einbezogen. Unvergessen bleiben wird ihr großartiges Engagement als Coach und Trainerin für die Teilnahme so vieler junger Menschen bei Special Olympics.

Einrichtungsleiterin Dr. Katja Sachsenhauser überließ ihrem Vorgänger, dem ehemaligen Schulleiter der Bischof-Wittmann-Schule, Ludwig Faltermeier, die Rolle des Laudators für die scheidende Kollegin Ulrike Schön-Nowotny. Er verwies darauf, dass die Sonderpädagogin Projekte wie das methodische Modell „Lernen außer Haus“ und viele weitere, gemeinsame Unterrichtsvorhaben durchgeführt habe. Sie habe mit ihren Schülern Ausstellungen wie im Lokschuppen in Rosenheim, Musicals in Stuttgart oder den Europapark in Rust besucht.

Am meisten Herzblut und weit über ihre Tätigkeit als Lehrerin hinaus war sie aber als Trainerin und Coach aktiv. Sie begleitete ganzjährig Trainingslager und Wettkämpfe wie Schwimmen und Wintersport und trainierte Schüler erfolgreich für die nationalen und internationalen Spiele von Special Olympics. Für die erforderliche Finanzierung akquirierte sie wiederholt Spenden. Faltermeier: „Die Eltern und der Elternbeirat dankten es ihr und waren begeistert. In allen ihren Aktivitäten hat sie den hervorragenden Ruf der Schule nach außen getragen.“

Über viele Jahre hinweg bildeten die Special Olympics-Wettkämpfe die Krönung ihres Wirkens und sie hat einige Olympiasieger trainiert. Ihre Schützlinge waren bei Wettkämpfen in Regensburg, in Bayern, in Deutschland, Europa, ja sogar in Nagano, Los Angeles und Shanghai dabei.

Als Cheftrainerin und Managerin wurde Ulrike Schön-Nowotny von Kolleginnen und Kollegen des Förderzentrums unterstützt ebenso wie von externen Mitstreitern wie Maximilian Deichsel vom SCR, Monika Tajsich vom Regensburger Schwimmverein und Günther Barthel von der DJK Regensburg. Die Liste der sportlichen Erfolge der von Ulrike Schön-Nowotny trainierten Sportler ist lang. So gewann Thomas Hübner beispielsweise dreimal Gold bei den Special Olympics European Youth Games. Dominik Herrlein glänzt 2015 als Doppelolympiasieger und Olympiazweiter im Schwimmen bei den Weltspielen in Los Angelos. Auch 2019 holen die Schwimmer beim SO-Landesschwimmfest Medaillen.

Das stellt Ludwig Faltermeier heraus: Zum Berufsethos von Ulrike Schön-Nowotny gehöre Inklusion unabdingbar dazu. „Sie hat Teilhabe zur Hochform heilpädagogischer Lebensgestaltung geführt“, erklärte er. Für Ulrike Schön-Nowotny sei wenig ein Traum oder eine Illusion geblieben. Sie habe vieles verwirklicht, aber auch hart erarbeitet. „Der Blick auf die Ernte der Früchte, die sie zur Reife gebracht hat, verdient größte Hochachtung“, stellte er heraus. Auch die Katholische Jugendfürsorge und ihr Direktor Michael Eibl sowie die Schulfamilie des Bischof-Wittmann-Zentrums mit Einrichtungsleiterin Dr. Katja Sachsenhauser und dem ehemaligen Einrichtungsleiter Ludwig Faltermeier sagten „Vergelt’s Gott“.