Versorgung von Krebspatienten
Spende unterstützt Forschungsprojekt

26.04.2023 | Stand 26.04.2023, 12:43 Uhr
Rita Fürst, Vinzenz Völkel, Professor Monika Klinkhammer-Schalke, Manfred Gehmeyr, Annemarie Gehmeyr und Professor Alois Fürst (von links) bei der Spendenübergabe im Tumorzentrum im Biopark Regensburg −Foto: Tino Lex

Annemarie und Manfred Gehmeyr spendeten 15000 Euro an das Tumorzentrum, Zentrum für Qualitätssicherung und Versorgungsforschung der Universität Regensburg.

Sie unterstützen damit den Aufbau eines neuen Forschungsbereichs zur adäquaten Versorgung betagter Krebspatienten und stärken so die medizinische Versorgungsforschung am Standort im Biopark.

Professor Monika Klinkhammer-Schalke, Vinzenz Völkel sowie Professor Alois Fürst vom Caritas-Krankenhaus St. Josef bedankten sich für diese Spende. „Das hier ist bodenständige Forschung, die den Menschen hilft, und nicht irgendeine Rakete, die nach dem Start explodiert“, gab Manfred Gehmeyr einen Seitenhieb auf das kürzlich gescheiterte Raumfahrprojekt von Elon Musk. Man könne das viele Geld auch besser investieren.

Das Vorhaben, an dem mit Nachdruck geforscht wird, ist das „Projekt Patient Centered Cancer Care – Geriatric Oncology, Polypharmacy (PCCC-GO polypharmacy)”. Der Hintergrund: Über die Hälfte aller Krebsneudiagnosen in Deutschland betreffen Patienten über 65 Jahre. Diese haben häufig bereits zahlreiche Vorerkrankungen und nehmen regelmäßig Medikamente ein. Das Risiko für ungünstige Medikamentenwechselwirkungen steigt durch eine Tumorbehandlung signifikant an. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass die häufig sehr belastende Tumorbehandlung dazu führt, dass die Therapie für – oft nicht minder bedrohliche – Vorerkrankungen aus dem Fokus gerät: Bewusstes oder unbewusstes Weglassen von Blutdruckmedikamenten wäre ein Beispiel, mangelnde Anpassung von Medikamentendosen an den von der Tumorerkrankung- oder Therapie geschwächten Organismus ein anderes.

Das Ziel des Projekts ist es, erstmals in Deutschland die diesbezügliche Versorgungssituation zu beschreiben, indem Routinedaten ausgewertet werden. Diese Informationen sollen genutzt werden, in Zukunft besser auf die medikamentöse Behandlung von betagten Krebspatienten ausgerichtete Versorgungskonzepte zu entwickeln. Das Forschungsprojekt stellt damit den Auftakt einer Reihe von weiteren Forschungsprojekten auf diesem Gebiet dar, die das Zentrum für Qualitätssicherung und Versorgungsforschung der Universität Regensburg zusammen mit verschiedenen Partnern plant.

− xtl