Sozialzeitung
„Strudl“ im Umbruch

Derzeit gibt es nur eine Online-Ausgabe. Die Sozialarbeit soll 2021 an erster Stelle stehen.

06.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:30 Uhr
Anna-Lena Hausleitner
Engagiert führt Vorstand Andreas Will die Sozialzeitung durch die kommenden Herausforderungen. −Foto: Herbert Baumgärtner

Im Zuge der Pandemie befindet sich das sonst lebendige Regensburg aktuell in einer Art Winterschlaf. Der Lockdown macht auch den Straßenverkauf der beliebten Sozialzeitung „Donaustrudl“ unmöglich und stellt die gesamte Organisation vor große Herausforderungen. Neben dem Verdienstausfall leiden die Verkäufer besonders unter dem seelischen Druck durch Isolation, denn der soziale Kontakt durch den Zeitungsverkauf fällt momentan gänzlich weg.

Dieser stellte für viele Verkäufer den ersten Schritt in einen geregelten Alltag dar. „Deswegen sind wir aktuell sozusagen im Homeoffice und versuchen, über ein telefonisches Angebot mit den Menschen in Kontakt zu bleiben“, berichtet Vorstand Andreas Will, der selbst einmal einer der Verkäufer war und sich so besonders in deren schwierige Lage hineinversetzen kann.

Generell wolle der Donaustrudl sich wieder stärker auf die Sozialarbeit konzentrieren. „Dies ist auch der Grund, weshalb wir die Zeitung und das Antiquariat räumlich voneinander trennen wollen. Der Donaustrudel soll in erster Linie für die Menschen da sein. Ein Buchverkauf dagegen ist primär ein Geschäftsbetrieb. Diese beiden Aspekte waren nicht mehr vereinbar. Deswegen musste ein Wandel her, auch wenn es manchmal schwerfällt, neue Wege zu beschreiten“, begründet Andreas Will die aktuelle Agenda und hofft auf Verständnis.

Für ihn stellt dieser Schritt eine Rückbesinnung auf den ursprünglichen Zweck der Sozialzeitung dar. Um das Antiquariat separat aber weiter betreiben zu können, ist er aktuell auf der Suche nach passenden Räumlichkeiten mit etwa 100 bis 150 Quadratmetern, die vom Preis her erschwinglich sind. Wenn jemand etwas Passendes zu vermieten hat, könne er sich deshalb sehr gerne melden. Will baut weiterhin auf die Unterstützung der Regensburger und hofft, dass diese auch die Online-Ausgabe „ihrer“ Straßenzeitung gut annehmen. (mhl)