Der Regensburger Bischof beruft Leiter der Hauptabteilung Schule ab und setzt den Regens des Priesterseminars an die Stelle. Eine andere Personalie ist noch offen.
Der Umbau der Leitungsstruktur im Bistum Regensburg schreitet voran. Wie das Bistum am Donnerstag auf seiner Homepage veröffentlichte, wird das Priesterseminar am Bismarckplatz eine neue Leitung bekommen. Der bisherige Regens, so nennt man den Leiter des Priesterseminars, wird nämlich Hauptabteilungsleiter einer wichtigen Einrichtung im Bistum Regensburg. Martin Priller soll die Nachfolge von Josef Kreiml als Hauptabteilungsleiter Schule und Hochschule im Bistum Regensburg übernehmen.
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Kreiml zeichnet künftig nur noch für das Thema Synodaler Weg im Bistum verantwortlich und wird weiterhin als Ansprechpartner dafür angegeben. Doch da das Thema regelmäßig für breite Berichterstattung sorgt, ist klar: Bischof Rudolf Voderholzer ist derjenige, der vorgibt, in welche Richtung sich das Bistum beim Synodalen Weg begibt.
Zwei Schüler Müllers
Kreimls Abberufung von dem Spitzenposten erfolgt nicht einmal eineinhalb Jahre, nachdem er die Position angetreten hatte. Der in Wolkering im Landkreis Regensburg geborene Kreiml galt 2012 nach dem Weggang von Gerhard Ludwig Müller nach Rom als möglicher Nachfolger, wurde zusammen mit Rudolf Voderholzer als Kandidat genannt. Kreiml hatte wie Voderholzer bei Müller promoviert. Müller, der damals als Glaubenspräfekt ein gehöriges Wörtchen bei der Berufung seines Nachfolgers mitzureden hatte, entschied sich für Voderholzer.
Nachfolger Kreimls als Hauptabteilungsleiter wird mit Martin Priller ein Mann, der unter Gerhard Ludwig einen wichtigen Posten innehatte. Von 2003 bis 2006 war er Bischöflicher Kaplan, bevor er 2006 das Priesterseminar in Regensburg übernahm. Das war auch das Jahr, in dem ein Papst die Ausbildungsstätte am Bismarckplatz besuchte und dort seine Unterkunft während des Aufenthalts in Regensburg wählte. Dass dies ein zweites Mal geschehen würde, das hätte sich wohl auch Priller nie gedacht: 2020 besuchte Benedikt XVI. bekanntlich seinen Bruder am Sterbebett. Auch bei diesem privaten Besuch kam er ins Priesterseminar, um dort zu wohnen.
Doch das Priesterseminar ist in einer schwierigen Situation: Der Nachwuchs-Mangel greift auch im Bistum um sich. So heißt es aus Bistumskreisen, dass zumindest im laufenden Jahr keine Priesterweihen anstehen. Bereits im Sommer 2022 wurde das Seminar Passau aufgelöst und die Ausbildung für das Bistum des Heiligen Stephan in das Regensburger Haus übertragen. Der damalige Regens Christoph Leuchtner ist nun Stellvertretender Regens in Regensburg. Auf Priller folgt nun Daniel Stark als neuer Leiter des Priesterseminars. Er studierte selbst im Priesterseminar Regensburg, das den Namen des Bistumspatron des Heiligen Wolfgangs trägt. Voderholzer hatte ihn 2013 zum Priester geweiht. Seine Aufgabe wird es sein, künftig beispielsweise Aufnahmegespräche möglicher Kandidaten zu führen und das Bistum nach Außen gegenüber der Fakultät für Theologie an der Uni zu vertreten.
Wichtiges Amt unbesetzt
Auch Prillers neues Amt für Schule und Hochschule ist einflussreich. So ist dieses zuständig für das sogenannte „Nihil obstat“, die Unbedenklichkeitsformel der katholischen Kirche für den Religionsunterricht. Allein 13 Schulen betreibt die Schulstiftung, hinzu kommen 14 Schulen in kirchlicher Trägerschaft wie etwa die Domspatzen. Eine weitere wichtige Personalie ist bislang noch nicht geklärt. Überraschend hatte der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, Thomas Pinzer, im Herbst 2022 seinen Rücktritt erklärt. Dem Vernehmen nach wird diese Position derzeit von zwei Mitarbeitern interimsweise geleitet.
Diözese und Bistum
Bedeutung:Das Wort Diözese stammt aus dem spätantiken römischen Reich. Das Wort beschreibt das Amtsgebiet eines Bischofs.
Einfluss:Der Begriff Bistum kommt vom Bischoftum und bezeichnet die Rechts- und Verwaltungshoheit eines katholischen Bischofs.
Herkunft:Das Bistum wurde 739 nach Christus gegründet und in ihm leben 1,158 Millionen Katholiken. Der Bischof ist der „erste Beter“.
