Szene
Suite15 erhält neues Gesicht

Die Disco schließt, wird umgebaut und eröffnet dann unter neuem Namen. Im Meyer Lansky feiern Gäste im Stil der 20er-Jahre.

30.12.2017 | Stand 16.09.2023, 6:17 Uhr

Philipp Lang will die Kult-Diskothek umbauen. In spätestens einem halben Jahr soll sie dann unter neuem Namen wieder eröffnen. Foto: Lex

Die Planungen laufen auf Hochtouren. Zwei Bad Kötztinger gestalten die Regensburger Kult-Disco Suite15, zu der auch der Club Schimmerlos gehört, neu. Im Januar soll der Umbau beginnen. Nebenan eröffnete erst im November in der Obermünsterstraße die neue Bar Meyer Lansky. Die Macher des Clubs Beats planen im Frühjahr eine neue Bar in Regensburg, das Gatsby soll umgebaut werden und die Event-Location Mischwerk in Königswiesen wird unter neuer Führung deutlich elektronischer.

Viel hat sich in der Party-Szene in den vergangenen Monaten getan. Den größten Paukenschlag stellte dabei die Insolvenz der Bulb.Disco.GmbH dar. Als Folge musste Geschäftsführer Sascha Al-Mahmoud, einer der bekanntesten Regensburger Gastronomen, nach fast 20 Jahren die Diskothek Suite15 abgeben. „Es war eine super Zeit und ich hab hier einiges bewegt“, hatte Al-Mahmoud direkt nach der entscheidenden Gläubigerversammlung im Oktober gesagt. Er wolle sich jetzt vornehmlich auf Festivals wie das Zuckerbrot und Peitsche auf dem Pürkelgut-Gelände konzentrieren. Dort plant Al-Mahmoud nach eigenen Angaben auch ein völlig neues Konzept.

Schimmerlos-Räume reaktiviert

Den Zuschlag für die insolvente Diskothek erhielten die beiden Geschäftsführer der Café Zinnober GmbH, Michael Irlbeck und Philipp Lang, die unter anderem die Disco MIA in Cham betreiben. „Wir haben im November alle Veranstaltungen, DJs und das Serviceteam übernommen und erst mal nahtlos weitergemacht“, sagt Lang. Die „Suite“ sei ein legendärer Laden, der bundesweit Club-Geschichte geschrieben habe. Sie sei jedoch mit einem anderen Gesicht und einem anderen Namen verbunden. „Wir wollen uns nicht mit fremden Federn schmücken“, sagt Irlbeck. Jedes Konzept habe seine Zeit. „Wenn wir was machen, sieht das einfach anders aus.“ Künftig solle die Disco mit der Zinnober GmbH verbunden werden. Trotzdem bleibe der Stil individuell. „Unsere Läden in Cham sind für Cham gemacht“, sagt Lang. „Für die Räume am Petersweg planen wir ein eigenes – speziell auf Regensburg zugeschnittenes – Konzept.“ Wie das im Detail aussieht, bleibt noch geheim – genau wie der neue Name.

Dieses 360°-Foto zeigt, wie es aktuell in der Suite15 aussieht:

Bevor der letzte Vorhang für die Suite am 6. Januar fällt, soll die Kult-Disco noch mit mehreren Veranstaltungen gebührend verabschiedet werden. Dazu war am 29. Dezember unter anderem schon DJ Hell zu Gast. Am 31. Dezember findet die letzte Silvesterparty unter altem Namen statt.

Im Januar soll dann der Umbau beginnen, der sich bis zu einem halben Jahr hinziehen könnte. Die Betreiber wollen dafür viel Geld in die Hand nehmen. „Mit einem fünf- oder sechsstelligen Betrag ist da noch nicht viel passiert“, sagt Irlbeck. Bereits fest steht, dass die Disco wieder größer wird. Die Räume des ehemaligen Schimmerlos, die sich eine Etage unter der Suite befinden, sollen wieder genutzt werden.

Bereits am 16. November hat direkt vis-à-vis des Parkhauses im Petersweg die neue Bar Meyer Lansky in der Obermünsterstraße eröffnet. Benannt nach dem sagenumwobenen amerikanischen Gangster-Boss, der in den 20er-Jahren durch Alkoholschmuggel reich wurde. Der Einrichtungsstil soll den Art-déco-Stil im Amerika dieser Zeit widerspiegeln. „Es ist eine sehr klassische, elegante Bar, die durch die Räumlichkeit an sich einen eigenen Stellenwert hat“, beschreibt Geschäftsführer Marco Lakotta. Markantestes Merkmal der Einrichtung: Ein Kunstwerk aus 507 Stäben, die von der Decke in den Raum ragen. Die ausführende Künstlerin bezeichnet es selbst als „goldenen Regenschauer“.

Beats-Inhaber plant neue Bar

Auch die beiden benachbarten Clubs Beats und Gatsby kündigen Neues an. Peter Artmann, Inhaber des Beats, plant, im Frühjahr 2018 eine neue Bar mit Tagesgastronomie zu eröffnen. Genaueres möchte er dazu noch nicht verraten. Und Maria Linsmeier, Geschäftsführerin des Gatsby, spricht vom „Umbau einiger Bereiche unseres Clubs“. Sie freue sich auf „Gatsby 2.0“ und viele kommende Veranstaltungen.

Seit Mai istdas Mischwerkunter neuer Führung. Selina Ali und Zoran Janjic leiten die Event-Location gemeinsam, die seither regelmäßig an jedem Freitag und Samstag öffnet. Musik- und Lichtanlage wurden für den „perfekten Sound“ aufgerüstet. Janjic ist den Regensburgern bislang vor allem als Kopf des Electro-Kollektivs Paradise Circus ein Begriff. Das spiegelt sich natürlich auch im Programm wieder. „Wir sind sehr bemüht, die angesagtesten Electro- und Techno-DJs nach Regensburg zu holen“, sagt Ali. „Das ist unser Steckenpferd.“

Ein Video zum Auftritt von Pappenheimer bei der Zuckerbrot und Peitsche Club-Tour finden Sie hier:

In diesem Jahr legten bereits Julian Jeweil und Reinier Zonneveld im Mischwerk auf, am 20. Januar steht Oliver Huntemann auf dem Programm. Auch die Club-Tour des Festivals Zuckerbrot und Peitsche, sowie im Sommer 2018 die Aftershowpartys, finden im Mischwerk statt. „Nach wie vor gibt es aber auch verschiedene Partys und Live-Konzerte und das Mischwerk bleibt auch für Fremdveranstaltungen mietbar“, sagt Ali. „Deshalb ist der Name Mischwerk immer noch Programm.“

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