DieBesetzung des Hörsaals 2 (H2) an der Universität Regensburgschlägt weiter hohe Wellen. Nun fordert der Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) – eine Studentenorganisation, die der Union nahesteht – den Besetzern die Heizung abzudrehen.
„Solange der H2 nicht für die universitäre Lehre zur Verfügung steht, können wir deshalb, glaube ich, auf eine volle Beheizung des Hörsaales verzichten – auch um Energie zu sparen. Das kann auch nur im Sinne der Aktivisten sein", wird Joseph Mörtl, Regensburger RCDS-Chef, in einem Statement der studentischen Gruppe zitiert. Die Umweltaktivisten von „End Fossil: Occupy!“, die den Hörsaal seit Mittwochmorgen besetzen, üben auf Anfrage scharfe Kritik an dem RCDS-Vorstoß: „Auch wir sind Menschen. Auch wir haben es gern warm“, sagt Loras, Sprecher der Besetzer. Die Forderung nach einem Heizungsstopp sei „unangemessen“ und „populistisch.“
Gegen diesen Vorwurf verteidigt sich RCDS-Chef Mörtl: „Wir hauen nicht drauf wie manch andere.“ Ihm gehe es vor allem darum, den Energieverbrauch zu senken. Auch weil sich seiner Wahrnehmung nach nur wenige Aktivisten im Hörsaal aufhalten würden. Darüber hinaus sei das Statement „mit einem Augenzwinkern zu verstehen.“ Wichtig sei dem RCDS vor allem, dass der Lehrbetrieb der Universität Regensburg durch die Besetzung, die noch bis Freitagmorgen andauern soll, nicht beeinträchtigt wird, betont Mörtl. Dabei sei man in den grundsätzlichen Ansichten gar nicht so weit auseinander, sagt der RCDS-Chef: „Wir müssen von den fossilen Energien wegkommen.“
Uni lehnt Vorstoß ab
Auch der Grünen Hochschulgruppe stößt der RCDS-Vorschlag sauer auf: „Wir distanzieren uns [...] klar von den unplausiblen Forderungen der RCDS Regensburg, den Besetzern die Heizung abzudrehen und sehen deren Ansicht als klares Zeichen gegen Aktivismus an unserer Universität und zielgerichtet gegen die Bekämpfung der größten Herausforderung unserer Zeit.“
Auch die Universität erteilt dem Vorschlag des RCDS eine klare Absage. Ein Hochschulsprecher teilte auf Anfrage mit: „Nein, von Seiten der Universität Regensburg gibt es keine Überlegungen die Heizung im H2 abzudrehen."
