Kriminalität
Versuchte Tötung: Rockerszene im Fokus

Ein Streit endete mit lebensbedrohlichen Verletzungen. Jetzt durchsuchte die Polizei Objekte in der Region Regensburg.

01.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:52 Uhr
Die Razzia fand in den frühen Morgenstunden statt. −Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz

In den frühen Morgenstunden des Mittwochs hat das Polizeipräsidium Oberpfalz mithilfe von Spezialeinheiten und der Kriminalpolizei mehrere Objekte der Rockerszene in der Region durchsucht. Anlass war ein versuchtes Tötungsdelikt im August.

Das Präsidium berichtet: Am 5. August 2021 habe sich in Regensburg eine Auseinandersetzung im Rockermilieu ereignet, die nach derzeitiger Sachlage den Tatbestand eines versuchten Tötungsdelikts erfülle. Dabei wurden zwei Geschädigte, zwei mutmaßliche ehemalige Mitglieder eines örtlichen Rockerclubs, zum Teil lebensbedrohlich verletzt. Zwischenzeitlich konnten beide das Krankenhaus wieder verlassen.

Bislang wurden elf Beschuldigte im Alter zwischen 21 und 60 Jahren identifiziert. Nach derzeitigem Ermittlungsstand kam es aufgrund einer Streitigkeit und möglichen Forderungen zu der Tat. Die Details sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Elf Wohnungen und zwei Clubhäuser durchsucht

Bei der Razzia am Mittwoch durchsuchte die Polizei unter anderem elf Wohnungen und zwei Clubhäuser. Die Objekte befanden sich im Großraum Regensburg. Die Beamten wollten Beweismittel finden.

Bei dem Einsatz wurden drei Männer im Alter von 21, 53 und 57 Jahren verhaftet. Die Tatverdächtigen sollen im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Bei einem weiteren Beschuldigten wurde im Kühlschrank circa ein Kilogramm Amphetamin gefunden. Auch gegen diesen Beschuldigten wird im Laufe des Tages Antrag auf Erlass eines Haftbefehls gestellt.

Polizei findet Rauschgift und Waffen

Darüber hinaus wurden bei der Durchsuchung unter anderem weitere verschiedene Mengen Rauschgift, Datenträger, Smartphones, Bargeld und Waffen sichergestellt. Die Auswertung der Asservate ist noch nicht abgeschlossen.

Die Durchsuchungsaktion wurde vom Polizeipräsidium Oberpfalz geleitet. Die Ermittlungen werden von der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg geführt.

Zum Einsatz kamen Spezialeinheiten der Polizeiinspektionen Spezialeinheiten Nordbayern und Südbayern, Spezialeinheiten des Landes Baden-Württemberg, Spezialkräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei sowie zahlreiche Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Oberpfalz.