Benefiz
Zeltfestival in Lappersdorf: Veranstalter spendet Einnahmen an VKKK

03.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:53 Uhr
Martina Groh-Schad
Die Organisatoren informierten bei einer Pressekonferenz über das geplante Zirkus-Spektakel. −Foto: Fotos: Tino Lex

Nach 15 Jahren endet die Geschichte des Lappersdorfer Zeltfestivals mit einem großen Zirkus-Spektakel zugunsten krebskranker Kinder. Am Pfingstmontag, 29. Mai, lädt Alex Bolland um 16 Uhr zur letzten Vorstellung ein. Es soll eine große Zirkusrevue für die ganze Familie geben.

Dafür konnte der Veranstalter den Programmleiter vom Clown-Theater Spectaculum, Stephan Zenger, gewinnen. Er kündigte für die Benefiz-Veranstaltung eine rasante Zirkusvorstellung mit spektakulärer Akrobatik, Clownerie, Jonglage, Zauberei und Magie an. Auch bei allen anderen Vorstellungen während des letzten Zeltfestivals will Bolland Spenden für den VKKK Ostbayern sammeln.

Kosten: 4,7 Millionen Euro

Der Erlös des Abends fließt in das Nachsorgezentrum, dass der VKKK in der Gemeinde Zeitlarn errichten will. Die Finanzierung stehe bereits auf einem soliden Grundstock. „Dennoch sind wir auf jeden weiteren Spenden-Euro angewiesen“, sagte der stellvertretende VKKK-Vorstand Günther Lindner, der das Projekt leitet. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 4,7 Millionen Euro. Auf rund 8000 Quadratmetern Grund will der Verein einen Ort der Heilung für die Zeit nach der akuten Krebsbehandlung schaffen.

„Vom Krebs geheilt, heißt noch lange nicht gesund“, erklärte Lindner. Eine Krebserkrankung bedeute im Leben der Kinder und ihren Familien einen tiefen Einschnitt. Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen würden stark belasten und lange nachwirken. Bei dem Nachsorgezentrum handle es sich um keine Reha-Klinik. „Wir wollen eine Oase mit vielfältigen Angeboten schaffen, die helfen, die Folgen der Krebstherapie und des familiären Ausnahmezustands zu überwinden.“

Geplant sind Räume für Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Im Mittelpunkt stehe aber Platz für Bewegung drinnen und draußen, für Sport, Kreativität, Begegnung und Miteinander. Dazu gehören eine Cafeteria und ein Lagerfeuerplatz, eine Holz- und eine Tonwerkstatt, eine Sporthalle, ein Hartplatz im Freien, ein Niederseilgarten, Spielgeräte für kleinere Kinder sowie Blockhütten.

Pro Jahr werden im Raum Regensburg am Uniklinikum etwa 70 neu an Krebs erkrankte Kinder behandelt. 80 Prozent von ihnen können vom Krebs und seinen Folgen geheilt werden. Doch dafür brauche es Unterstützung.

Beim gesamten Zeltfestival wird der VKKK mit einem Infostand auf dem Gelände präsent sein, um „unsere Botschaft in die Welt zu tragen“, sagte die Vorsitzende des Vereins, Irmgard Scherübl. „Für uns schließt sich ein Kreis.“

Vorverkauf hat begonnen

Der VKKK wurde 1989 in Lappersdorf gegründet. Daher sei die Spendenbereitschaft vor Ort immer sehr groß. Damit der gesamte Erlös des Zirkus-Spektakels in die Arbeit des Vereins fließen kann, halfen mehrere Unternehmen als Sponsoren mit, wie Farben Bauer, die BayWa Baustoffe, Elektro Gröschl, die Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach, die REWAG, Sattler SIS GmbH und die Firma Karl Spitz Bau.

Der Vorverkauf startet ab sofort. Es gibt Karten zum Preis von 13,90 Euro online unter www.okiticket.de sowie an mehreren Verkaufsstationen in Lappersdorf und Regensburg.

Das Zeltfestival

Die Erfolgsgeschichte des Zeltfestivals von Alex Bolland startete vor 15 Jahren in Tegernheim. Im Jahr darauf zog es nach Lappersdorf und wurde schnell zu einem Besucher-Magnet. In den vergangenen Jahren gab es weit über 200 Veranstaltungen mit hochkarätigen Künstlern und mehr als 100000 Besuchern. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagt Bolland.

Zum Abschluss hat es Bolland geschafft, dass noch einmal alle Künstler zugesagt haben, die er sich gewünscht hat. Zahlreiche Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Bereits 2022 legte Bolland trotz der Belastungen im Zuge der Pandemie den Benefiz-Gedanken beim Festival zugrunde und sammelte Spenden für die Ukraine-Hilfe Regensburg. „Wir möchten zeigen, dass Kultur gerade in schwierigen Zeiten nicht nur eine wichtige und unterhaltende Aufgabe hat, sondern auch über den Tellerrand schaut.“