Regensburg wird Staatstheater: Das ist eine gute, eine epochale Nachricht für das Haus, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1760 reichen. Gleichzeitig ist das Prädikat mehr als ein schönes Krönchen und ein Geschenk im Wahljahr: Es ist auch Auftrag ans Theater und an die Stadt.
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Das Theater hat den Titel verdient. Wer nach Würzburg oder Augsburg blickt, fragte sich längst: Warum nicht Regensburg? Das Haus glänzt: mit exzellentem Zuspruch, mit Ur- und Erstaufführungen, mit Auszeichnungen, mit Strahlkraft und Nähe zum Publikum. Das nächtliche Balkonsingen etwa, öffentlich und kostenfrei, ist ein Kult-Termin, der Platz ist dann voller Menschen.
Dazu kommt: Nicht nur Publikum, auch Verwalter und Politiker stehen seit Jahrzehnten fest zum Theater. Diesen Rückhalt genießen wenige Häuser in Bayern. Drittens: Das Geld, das der Titel bringt, hat das Theater bitter nötig. Kosten für Mitarbeiter und Unterhalt steigen monströs, die Rücklagen sind aufgezehrt. Ohne bayerische Hilfe gibt es keine belastbaren Zukunftsaussichten.
Ausruhen darf sich Regensburg auf dem Prädikat nicht: Die Spielstätte Velodrom auf Jahre geschlossen zu halten, das geht mit dem Titel Staatstheater nicht zusammen.