Umgestaltung
Bau am Schwanenplatz verzögert sich

Das Servicegebäude hätte zur Eröffnung des Museums in Regensburg fertig sein sollen. Statt Hopfen soll Schmuckwein wachsen.

05.08.2019 | Stand 16.09.2023, 5:34 Uhr
Kathrin Robinson

So haben sich die Planer das Servicegebäude am Schwanenplatz vorgestellt. Ob es so verwirklicht wird, ist noch offen. Illustration: Landschaftsplaner TDB, Berlin

Der Bau des geplanten Servicegebäudes am Schwanenplatz, das eigentlich bereits zur Eröffnung des Museums des Hauses der Bayerischen Geschichte hätte fertig sein sollen, wird sich weiter verzögern. Grund dafür sind fehlende Angebote für die notwendigen Betonarbeiten, wie die Stadt Regensburg mitteilt. Die Stadt unternimmt nach Auskunft der Pressestelle nun einen neuen Versuch, Angebote zu erhalten, indem sie jetzt spezialisierte Generalunternehmer abfragt. Als neues Fertigstellungsziel gibt die Stadt nun das Frühjahr 2020 an. Wenn auch nach der erneuten Ausschreibung keine Angebote eingehen sollten, müsse das Konzept des Servicegebäudes eventuell neu überdacht werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Das geplante Servicegebäude soll einerseits zur Information und Orientierung, andererseits als Unterstand und öffentliche Toilettenanlage dienen. Bei einem Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung des Areals zwischen St.-Georgen- und Schwanenplatz im Jahr 2014 gingen die Planungen der Landschaftsplaner TDB, Berlin als Sieger hervor: Das eingeschossige, monolithische Gebäude soll laut Entwurf durch seine Materialität aus hell eingefärbtem Beton zu einem „einheitlichen Erscheinungsbild“ beitragen und darüber hinaus „mit seiner Transparenz und Durchlässigkeit als moderne Architektur erkennbar sein“.

Das Servicegebäude soll einen langen, offenen Wartebereich mit Sitzbank und verglaster Rückwand haben. Im geschlossenen Teil des Gebäudes sollen Toiletten,inklusive einer Toilette für alle(ein Projekt der Stiftung Leben pur), sowie ein Technikraum untergebracht werden. Die Planungs- und Baukosten für das Servicegebäude liegen gemäß den Planungen bei etwa 610 000 Euro.

Forderungen nach Spielplatz auf dem Schwanenplatz

Auf der Facebook-Seite „Du bist ein echter Regensburger, wenn...“wurde erst kürzlich über die Planungen für den Schwanenplatz diskutiert.Unter anderem äußerten Nutzer, dass die aktuell noch umzäunte Schotterfläche, die später mit Rasen bepflanzt werden soll, eine „tolle Fläche für einen Spielplatz“ sein würde. Ein Spielplatz ist nach Auskunft der städtischen Pressestelle jedoch nicht Bestandteil der Planungen, auch wenn Nutzer auf Facebook kommentieren, dass sich ein Servicegebäude und ein Spielplatz nicht zwangsläufig gegenseitig ausschließen müssten. „Im Moment sieht der Platz noch etwas nackig aus“, gibt Pressesprecherin Juliane von Roenne-Styra zu. Doch das solle sich bis zum Frühjahr 2020, „wenn das Servicegebäude steht“, ändern.

Eine grüne Wand aus Schmuckwein

„Hopfen ist landwirtschaftlich geprägt. Es soll nun eine Ranke sein, die besser in den urbanen Raum passt“, erklärt die Pressesprecherin. Die Wahl fiel auf Schmuckwein (Vitis coignetiae). In zwei bis drei Vegetationsperioden soll durch die großen, grünen Blätter der Rankpflanzen am Schwanenplatz eine grüne Wand entstanden sein. „Sobald das Gerüst steht, wird angebaut“, teilt von Roenne-Styra mit.

Sollte das Servicegebäude bis Frühjahr fertig sein, sind trotzdem noch nicht alle Arbeiten am Schwanenplatz erledigt. Dann müssen noch Restflächen zugemacht, die Oberfläche um das Gebäude herum vereinheitlicht und Sitzgelegenheiten installiert werden. Zudem sollen zusätzlich zur bereits vorhandenen Linde noch drei weitere Linden gepflanzt werden. Letzteres wird laut Stadt voraussichtlich im Herbst 2020 geschehen. (wk)

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