Er widmete sein Leben überwiegend der religiösen Kunst. In zahlreichen Kirchen von Regensburg, Ostbayern und darüber hinaus sind seine Bildwerke noch heute zu finden. Zu seinem 140. Geburtstag veröffentlicht Stephan Hechenrieder, ein Enkel des Bildhauers, ein Buch von Martinis umfangreichem Lebenswerk. Es trägt den Titel „Guido Martini – Leben und Werk“ und ist im Verlag Books on Demand in Norderstedt erschienen.
Auf knapp 200 Seiten werden Martinis Lebenslauf beschrieben und über 300 Bildwerke zusammen mit diversen Archivaufnahmen abgebildet. Ein Werkeverzeichnis ergänzt im Anhang diese Ausgabe. Martini wohnte von 1907, seinem Zuzug nach Regensburg, bis zu seinem Tod 1964 in der Sternbergstraße 28. Seine Heimatpfarrei war St. Anton, für die er den Großteil der figürlichen Ausstattung schuf. Darunter befindet sich eines seiner bekanntesten Werke, die überlebensgroße Skulptur des Volksheiligen Antonius von Padua. Zu Martinis ältesten Werken in Regensburg zählt der große neobarocke Hochaltar von St. Josef in Reinhausen, der um 1910 von Fürst Albert von Turn und Taxis gestiftet wurde.
Die Spur von Guido Martini erstreckt sich von Italien über Österreich und die Schweiz bis nach Polen. Seine Kindheit verbrachte er in Piano di Vallarsa bei Rovereto, seine Ausbildung bei Fidelis Rudhart in Feldkirch-Altenstadt in Vorarlberg. Erste größere Aufträge erhielt er in der Schweiz für die Kirchen in Schmerikon und Brugg und von Regensburg aus führte er Arbeiten für Danzig und Cadinen, dem ehemaligen Landsitz von Kaiser Wilhelm II, aus.
Enkel Hechenrieder hat etwa fünf Jahre lang für das Buch recherchiert. „Es war eine spannende Reise im wortwörtlichen Sinn“, sagt der Autor. Er legte mehrere Tausend Kilometer zurück.