Am Grieser Spitz
Regensburger Jahninselfest meldet sich mit Karacho zurück

19.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:42 Uhr
Daniel Steffen
„Alarmsignal“ rockte die Bühne — und das Publikum zeigte sich das tanzwütig. −Foto: Fotos: Daniel Steffen

Nach zwei Jahren Pause stieg am Wochenende wieder eine große Party am Grieser Spitz – auch wenn die Hitze ihre Spuren hinterließ. Warum das Jahninselfest umgezogen ist, erklärt ein Veranstalter.



Die Erleichterung bei den Veranstaltern war groß: Nach zwei Jahren Pause konnte wieder ein Jahninselfest gestemmt werden – und das musste am Wochenende gebührend gefeiert erden. Trotz eigentlich zu heißem Wetter, wie selbst die Veranstalter von „Scants of Grace“ anmerkten, war am Grieser Spitz über zwei Tage mächtig was los.

Besonders in den Abendstunden füllten sich die Reihen merklich, als Headliner wie „Alarmsignal“ (Freitag) oder „Die Liga der gewöhnlichen Gentleman“ die Bühne rockten. Nicht nur musikalisch war dies vergnüglich, sondern auch aufgrund der allmählich passableren Temperaturen.Wie auch 2019, als das bis dato letzte Jahninselfest stattfand, ereignete sich das Geschehen erneut am Grieser Spitz.

„Es ist ein sehr schöner Platz hier, mit dem wir gute Erfahrungen gemacht haben. Es waren aber logistische und finanzielle Gründe, warum wir das hier veranstalten“, sagte Sprecher Florian Gmeiner zur Erklärung. Denn: Als „Opener“ von einer ganzen Reihe von Kulturveranstaltungen am Grieser Spitz habe sich diese Lösung als beste erwiesen. Zum Preis von 15 Euro an der Abendkasse oder 25 Euro für beide Festivaltage konnten die Besucher ihr Ticket lösen. Viele junge Gäste, aber auch Besucher mittleren Alters feierten mit – und zeigten sich bei geeigneter Musik schon mal in Pogo-Laune. Vor der Bühne ging es dann besonders lebendig zu.

Keiner will Sitzplätze

Den Auftakt gestaltete am Freitag Lokalmatador „Minorhead“ mit Brit-Pop, ehe sich der Mannheimer Rapper Chaoze One die Ehre gab. „Völlig größenwahnsinniger Dilettantenpunk aus Nürnberg“ folgte in Form von „Akne Kid Joe“.

Dennoch ging es insgesamt eine Nummer kleiner zu, da dieses Mal das Kleinkunstprogramm ausblieb. Gmeiner begründet dies mit der kurzfristigen Planung. „Normalerweise fangen wir im Oktober damit an, dieses Mal konnte der Festtermin aber erst im März abgeklärt werden“, sagt er in Bezug auf die Pandemie-Entwicklungen.

Ein Festival mit Sitzplätzen wäre für die Veranstalter ohnehin nicht infrage gekommen und wäre wohl auch nicht im Sinne der Besucher gewesen. Diese ließen es lieber gemeinsam mit den Bühnenakteuren krachen. Am Samstag waren dies „Ungeschminkt“ (Indie Rock), „Palais D‘ Amour“ (80er-Jahre Indie Rock) , „Umami“ (Indie-Poprock), „Dim Prospects“ (Punkrock/Hardcore) sowie das „Anarchist Brass Collective“, ehe die Headliner von „Die Liga der gewöhnlichen Gentleman“ das Festival rockten.