Wahl
Lehner ist neuer CSU-Chef in Regensburg

Die Partei stimmte eindeutig für den JU-Vorsitzenden. Der schaltete schon vor der Abstimmung in den Wahlkampfmodus.

17.05.2019 | Stand 16.09.2023, 5:46 Uhr

Vorgänger und Nachfolger: Dr. Franz Rieger und Michael Lehner (r.) nach der Wahl Foto: Haala

Der CSU-Kreisverband Regensburg Stadt hat gewählt. JU-Chef Michael Lehner führt jetzt die Geschicke der Partei. Er folgt auf Dr. Franz Rieger, der seit 2013 Vorsitzender war. An dem Wahlgang am Freitagabend in der Hubertushöhe beteiligten sich 98 Stimmberechtigte. 85 davon waren für Lehner, 13 gegen ihn. Gegenkandidaten hatte Lehner dabei keine. Seine Stellvertreter sind Kerstin Gailer, Bernadette Dechant (in Abwesenheit, aber mit vorheriger Zusage im Falle ihrer Wahl), Christoph Gailer und Dr. Armin Gugau, der als einziger unter ihnen auch schon zuvor Stellvertreter war. Schatzmeister ist Albert Spindler, als Schriftführer wählten die Mitglieder Alexandra Sigritz und Dr. Konrad Brenninger.

Jetzt nicht mehr im Vorstand des CSU-Kreisverbands Regensburg-Stadt vertreten ist neben Rieger auch der ehemalige OB-Kandidat und bisherige stellvertretende Vorsitzende Christian Schlegl. Beide gerieten im Zuge der Regensburger Korruptionsaffäre in den Fokus der Staatsanwaltschaft.

„In einem Jahr soll die CSU wieder mit einem Bürgermeister im Rathaus sitzen.“ Michael Lehner, neuer Vorsitzender desCSU-Kreisverbands Regensburg-Stadt

Seitenhieb auf Freudenstein

In letzter Zeit habe es allerdings Anzeichen in eine andere Richtung gegeben, sagte Rieger. Das sei seiner Ansicht zwar nun vorbei, aber dennoch schade und unnötig. Dann wurde er ganz deutlich: „Wer Spitzenkandidat wird, sollte intern diskutiert werden.“ Ein klarer Seitenhieb auf Dr. Astrid Freudenstein, die eine möglicheOB-Kandidatur für die CSU kürzlich an Bedingungengeheftet und schließlich auch eineUrwahlins Spiel gebracht hatte. Freudenstein saß wie alle anderen bisherigen Stellvertreter Riegers neben ihm auf der Bühne und musste die Spitze des scheidenden Vorsitzenden somit in erhöhter Position vor den Augen der versammelten CSU-Mitglieder über sich ergehen lassen.

Nachdem die CSU ihre alte Vorstandschaft einstimmig entlastet hatte, schlug Rieger Lehner als seinen Nachfolger vor. Während seiner Vorstellungsrede und damit noch vor seiner Wahl zeigte der JU-Chef deutlich, dass er schon im Wahlkampfmodus ist – und das Vollgas. „Wir spielen auf Sieg“, sagte er. Alles andere als zu gewinnen, dürfe für die CSU nicht in Frage kommen. Als Herausforderung im kommenden Wahlkampf bezeichnete er etwa die Grünen. Die CSU müsse die Themen Ökologie, Umwelt und Natur in den Mittelpunkt rücken. Dafür brauche es jetzt gute Konzepte. Zum Thema Wohnungsbau sagte Lehner: „Es kann nicht Aufgabe der Stadt sein, eine Sozialwohnung für jeden zu schaffen.“ Ihm gehe es vielmehr darum, dass junge Familien die Möglichkeit bekommen, Eigentum zu erwerben – und dafür nicht in den Landkreisabwandern müssen. Weiter monierte er, dass ein Konzept für den öffentlichen Personennahverkehr fehle.

Die Einheit der Partei

Mit Rieger, der sein Amt am Freitagabend abgab, hat ein ganz Großer der Regensburger CSU die Bühne im Stadtverband verlassen. Das heißt aber nicht, dass er in der Regensburger Politik nun keine Rolle mehr spielt. Rieger sitzt als Abgeordneter im Bayerischen Landtag und hat auch im Stadtrat ein Mandat inne. Als größte Leistung seiner Amtszeit gilt die Einigung der Regensburger CSU.

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