Tourismus
Aus dem Dornröschenschlaf zum Erfolg: Tourist-Info in Schwandorf wird zehn

22.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:57 Uhr
Das Team des Tourismusbüros bedankte sich bei seinem Chef Johannes Lohrer mit einer Eistorte. Von links: Michaela Mair, Johannes Lohrer, Tina Süß und Sandra Eckert −Foto: Dietmar Zwick

Das Schwandorfer Tourismusbüro feierte zehnjähriges Bestehen. Aufgrund des schlechten Wetters feierte man am Samstag den zehnten Geburtstag des Tourismusbüros nicht am Kirchplatz, sondern im Spitalgarten und der Spitalkirche. Doch dies tat der Stimmung keinen Abbruch.

Johannes Lohrer, der seit März 2015 dieses Amt leitet, freute sich über die vielen Gäste, die der Einladung gefolgt waren und begrüßte auch ehemalige Kollegen. Zugleich bedankte er sich bei allen Helfern, seinem Team Sandra Eckert, Tina Süß und Michaela Mair sowie der Organisation Round Table 185 Schwandorf für die Bewirtung. Stefan Theuerl sorgte für die passende Musik.

Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU) sprach an das Team des Tourismusbüros für die großartige Leistung ein großes Dankeschön aus. Auch dafür, dass der Tourismus in Schwandorf gelebt werde. Von den Touristen, die eine Führung besuchten, komme stets positives Feedback. OB Feller kündigte außerdem an, dass das Tourismusbüro in fünf bis sechs Jahren auf den Marktplatz umziehen könne.

Irene Duscher leistete Pionierarbeit

Johannes Lohrer erklärte, dass es das Tourismusbüro seit zehn Jahren zwar als eigenständige kulturelle Einrichtung gebe, doch die touristische Pionierarbeit schon 1997 mit Irene Duscher begann. Im Namen von Duscher, die erkrankt war, blickte Lohrer dann in die Anfänge zurück. Schwandorfs ehemaliger Oberbürgermeister Hans Kraus sagte damals zu Duscher: „Duscherin, wir sollten Schwandorf aus dem Dornröschenschlaf wecken. Tourismus wäre da was. Könnten Sie sich vorstellen hier etwas auf die Beine zu stellen?“

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Mit Ende 40 war es für sie genau der Zeitpunkt, im Rathaus etwas Neues zu machen, obwohl sie keine Ahnung hatte, was sie erwartete oder was zu tun war. Ihr lag das Organisieren und der Umgang mit Menschen, erklärte Lohrer. „Tourismus in Schwandorf, aber wir haben doch nichts zum Herzeigen?“, war damals die Meinung der Schwandorfer. Heute könne sie sagen, dass Schwandorf sehr wohl was zum Herzeigen habe.

1998 gab es die erste Stadtführung in Schwandorf

Zunächst mussten Objekte für Führungen auserkoren werden.1998 gab es die erste Stadtführung, der Wohnmobilstellplatz wurde errichtet, der Bootssteg und der Bootsverleih folgten. Werner Robold vermarktete die Felsenkeller, machte sie zu dem, was sie heute sind. Der Tourismus wurde weiter ausgebaut, Duscher ging 2015 in den Ruhestand und als ihr Nachfolger fand er ein komplett neues Team vor, erinnerte sich Lohrer.

Das erste Jahr war für ihn als Nicht-Schwandorfer nicht einfach. Er musste neue Leute kennenlernen sowie die Gegend, die er vermarkten solle. Dazu musste er sich auch mit der Geschichte der Stadt auseinandersetzen. Informationen zu sammeln, zu bündeln und zu strukturieren sei bei der großen Bandbreite und Freizeitmöglichkeiten eine ständige Aufgabe, sagte Lohrer.

Seit 2015 wurden 13 neue Führungen entwickelt

Der Tourismus wurde weiter ausgebaut und digitalisiert und Lohrer nannte den Stadtball und die unterschiedlichen Stadtführungen als Highlights. Seit 2015 wurden 13 neue Führungen entwickelt und 2019 waren rund 16.500 Teilnehmer bei über 850 Stadt- und Felsenkellerführungen dabei. In den vergangenen 20 Jahren wurden bei sechs Ausbildungsreihen 46 Personen zu unentbehrlichen Gästeführern ausgebildet, von denen 29 noch aktiv seien. Dafür sprach der Tourismus-Chef seinen Dank aus. Zudem werde man nicht nachlassen, den Tourismus weiter auszubauen, kündigte Lohrer abschließend an.

− szd