Was haben die rosafarbenen Linien auf dem Asphalt und auf dem Schotter an der Baustelle für das künftige Landesjugendamt in der Spitalstraße in Schwandorf zu bedeuten? Wer sich das in den vergangenen Tagen gefragt hat, dem sei gesagt: Das Geheimnis wurde am Donnerstagvormittag gelüftet.
Vier Mitarbeiter der Amberger Baufirma Mickan begannen mit schwerem Gerät, bei sengender Hitze die Baustelle einzurichten. Um halbwegs kühlen Kopf zu behalten, hatten sich einige der erfahrenen Bauarbeiter mit Strohhüten ausgerüstet. Zuvor hatte ein Lkw-Fahrer den Baukran, der sich auf einer Lafette mit eigenem Fahrwerk und Zwillingsbereifung befand, in die enge Straße an seinen Platz am Rand der Baustelle rangiert. Es war ein wahres fahrerisches Glanzstück.
Auf den rosafarbenen Markierungen verankerten die Bauarbeiter akribisch genau quadratische, schwere Stahlbetonplatten. Sie sollen den vier Auslegern des Krans am Boden Standsicherheit verleihen. Kleinere Unebenheiten, beispielsweise verursacht durch Bordsteinkanten des Fußwegs, glichen sie mit Holzbohlen aus. Mit der Kettensäge wurden die Kanthölzer passgenau zugeschnitten.
Baustellen-Kran ragt 23,10 Meter in die Höhe
Die Sorgfalt beim Aufstellen war auch nötig: Der Kran wiegt rund 14 Tonnen und ragt aufgerichtet 23,10 Meter in die Höhe. Wie von Geisterhand wurde der Kran-Turm innerhalb weniger Minuten in die Senkrechte gehievt. Dafür sorgten mit einem leisen Surren einige Elektromotoren. Sie trieben daumendicke Stahlseile an, die über Gelenkrollen liefen.
Nach der Grundsteinlegung vor drei Wochenist das ein weiterer Schritt hin zur Umsetzung der Behördenverlagerung. Bis Ende 2023 sollen die Mitarbeiter einziehen können. Geschätzte Kosten: 8,4 Millionen Euro.
Parken ist dort, wo der Kran steht, nicht mehr möglich. Schon seit einigen Tagen gilt dort absolutes Halteverbot.
