Nach zwölf Jahren
Bei der Polizei Schwandorf endet eine Ära: Chef Armin Kott geht in Ruhestand

27.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:24 Uhr
Polizeivizepräsident Thomas Schöniger (r.) überreichte dem scheidenden Chef der Dienststelle Schwandorf eine Urkunde, den Ausweis für ehemalige Polizeibeamte und eine Ehrenmedaille des Polizeipräsidiums Oberpfalz. −Foto: Hubert Heinzl

Im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik, von Rettungsdiensten, Justiz, Behörden und anderen Einrichtungen ist der Schwandorfer Polizeichef Armin Kott (61) am heutigen Montag in den Ruhestand verabschiedet worden.

Bei der Feierstunde in der Spitalkirche würdigten zahlreiche Redner seine „engagierte, kompetente und kooperative Arbeit“ als Dienststellenleiter. Zwölf Jahre und zwei Monate stand Kott an der Spitze der Polizeiinspektion Schwandorf, mehr als 41 Jahre in Diensten der Polizei. „Eine Ära geht zu Ende“, brachte es Stellvertreter Franz-Xaver Michl bei der Begrüßung auf den Punkt. Als „Fels in der Brandung“ bezeichnete später Personalratsvorsitzender Franz Eichenseher den scheidenden PI-Chef.

Polizeivizepräsident Thomas Schöniger nahm für das Polizeipräsidium Oberpfalz die offizielle Verabschiedung vor. Er brachte Kotts dienstliche Karriere von den Anfängen als Polizeimeisteranwärter im Jahr 1981 über den Aufstieg zum damaligen „gehobenen Dienst“ bis hin zur Leitung der Polizeiinspektion Schwandorf ab dem 1. Januar 2011 in Erinnerung. Auf diesem Weg machte Kott die verschiedensten Stationen durch – im Einsatzzug Amberg ebenso wie als stellvertretender Leiter des Kommissariats für Wirtschaftsdelikte bei der Kripo in Amberg.

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„Zahlreiche Ereignisse“ hätten Kott in seiner Dienstzeit geprägt, sagte Schöniger. Er erwähnte unter anderem die WAA-Zeit, den Amoklauf in Saltendorf oder das Familiendrama in Gütenland 2009, die den späteren Polizeichef im Lauf seiner Karriere forderten. Die Leitung der Polizeiinspektion Schwandorf sei die Krönung dieser Laufbahn. „Es ist eines der schönsten Ämter bei der Polizei und eines der verantwortungsvollsten“, so der Polizeivizepräsident. Kott habe das Amt „äußerst engagiert, kompetent und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl“ ausgeübt.

Aufklärungsquote ist hoch

Die Qualität der Polizeiarbeit in Schwandorf (und den Gemeinden Wackersdorf und Steinberg am See) belegte Schöniger mit Zahlen. Im Jahr 2021 gab es nach seinen Worten im Dienstbereich der Inspektion Schwandorf 1593 Straftaten, die zu 77,5 Prozent aufgeklärt wurden. In ganz Bayern lag die Quote bei 66,9 Prozent. „In Bayern leben, heißt sicher leben. Das kann ich für Schwandorf nur ganz besonders bestätigen“, fasste Schöniger zusammen. Er wünschte dem scheidenden Polizeichef einen stets „sorgenfreien Ruhestand“.

Landrat Thomas Ebeling dankte Kott nicht nur für „gute Nachbarschaft“ mit dem Landratsamt, sondern auch für die „stets hervorragende Zusammenarbeit“ der beiden Sicherheitsbehörden. Der Polizeiinspektion Schwandorf und Kott persönlich bescheinigte Ebeling eine „hervorragende Bilanz“.

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Den Beitrag der Polizei im allgemeinen und des Dienststellenleiters im besonderen für die Sicherheit hob 2. Bürgermeister Andreas Wopperer hervor. Die Bevölkerung „fühlte sich bei Ihnen und Ihren Kollegen geschützt“, sagte Wopperer. Er wünschte wie Ebeling alles Gute für den Ruhestand und äußerte die Hoffnung, dass der Amberger Kott „der Stadt Schwandorf auch weiterhin verbunden bleiben“ werde.

Schwandorfs Polizeichef selbst dankte den Rednern in seinen Abschiedsworten ausdrücklich für die „Wertschätzung der Polizeiarbeit allgemein, aber auch der Polizeiinspektion Schwandorf“. Mit dem Amt als Leiter der Dienststelle sei für ihn „ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte Kott, verschwieg aber auch nicht die Belastungen durch diese Position. Die Zeit an der Spitze mit ihrem vielfältigen Umgang mit den Bürgern und der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern“ wolle er nicht missen, sagte Kott. An die Politik appellierte er: „Unterstützen Sie auch weiterhin die Polizei.“

Dank auf vielen Ebenen

Und er bedankte sich bei vielen – Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen, Staatsanwaltschaft und Gerichten, der Stadt Schwandorf und den Gemeinden. Sein besonderer Dank galt Ehefrau Martina für ihr Verständnis sowie den „pflicht- und verantwortungsbewussten, engagierten und kollegialen“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Ich hätte mir keine besseren Kolleginnen und Kollegen wünschen können.“

Als Interimschef wird Kotts Stellvertreter, Polizeihauptkommissar Franz-Xaver Michl, die Leitung der Dienststelle bis zum 1. Mai übernehmen. Als Vertreterin steht ihm Polizeioberkommissarin Daniela Hirmer zur Seite.