Jubiläumsveranstaltung
Beim Winterschwimmen der Wasserwacht trotzten 59 Teilnehmer den eiskalten Fluten

05.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:20 Uhr
Edgar Pielmeier
Der Fluss Regen hatte an diesem Tag vier Grad. Die Schwimmer konnte das nicht beeindrucken. −Foto: Edgar Pielmeier

Zum zwanzigsten Mal veranstaltete die Wasserwacht Nittenau das Winterschwimmen im Regen. Bei trübem, kalten Wetter stürzten sich die Mutigen in kalten Fluten des Regen.



Helmut Frey, Vorsitzender der Wasserwacht Nittenau als Veranstalter, hatte einige Zahlen parat: Wassertemperatur vier Grad, 59 Teilnehmer im Alter von neun bis 68 Jahren, Länge der Schwimmstrecke etwa drei Kilometer, durchschnittliche Schwimmdauer etwa 45 Minuten.

Wegen Corona musste die Veranstaltung in den letzten beiden Jahren ausfallen. Früher wurde sie einmal wegen zu starkem Eis und zwei Mal wegen Hochwassers abgesagt. Passiert sei noch nie etwas, aber es komme schon vor, dass Schwimmer unterwegs abbrechen. Der Grund, dass man zu so einer unwirtlichen Jahreszeit auf die Idee kommt, Schwimmen zu gehen, liegt laut Frey am Selbstverständnis der Wasserwacht: Man sei bei jedem Wetter einsatzbereit.

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Zur Not müsse man auch im Winter jemanden aus dem Wasser bergen. Darauf bereite man sich im Rahmen der Ausbildung auch vor. In Nittenau hat man daraus ein jährlich stattfindendes Event gemacht, zu dem auch andere Gruppen kommen. Die weiteste Anreise hatten die Mitglieder des Schwimmclubs Aidenbach bei Passau. Am Startplatz unter der B16 bereiten sich alle vor, legen die Flossen an, einige kleben die Ärmel ihres Neoprenanzugs mit Klebeband ab, setzen ihre Mützen auf und dann geht’s ins Wasser. Wenn das Wasser zwischen Körper und Neopren gelaufen ist, dann ist es angeblich ganz leicht. Ein stiller Abzweig des Regen am Festplatz in Nittenau war das Ziel.

Schnellster Schwimmer nach 26 Minuten am Ziel

Als erster stieg Franz Alt nach 26 Minuten aus dem Wasser. Er ist Mitglied des ATSV Kallmünz, dort gehört er zu den Triathleten. Kein Wunder also, dass er so schnell war. Für die anderen galt eher das Motto: „Dabei sein ist alles“. Tempo spielte eine untergeordnete Rolle. Fünf beendeten vorzeitig und stiegen unterwegs aus dem Wasser. Sie wurden dann von den am Ufer patrollierenden Rotkreuzfahrzeugen aufgenommen. Für die Ankömmlinge hatte das Rote Kreuz eine Ausgabestelle für warme Suppe eingerichtet. Dieses Angebot wurde bei dem Wetter gerne auch von den Nicht-Schwimmern angenommen. In einem familiär-fröhlichen Rahmen fand dann der Abschluss in der warmen Regentalhalle statt. Für alle Schwimmer gab es eine warme Mahlzeit.

Zum Schluss gab es Lob, Dank, Urkunden und Pokale vom Vorsitzenden. Frey bedankte sich bei den Organisationen, die bei der Durchführung der Veranstaltung mitgeholfen hatten. Dazu gehörten: die Polizei, die Feuerwehr Bergham, die Bereitschaften des BRK, die Stadt, die Nittenauer Geschäftswelt für die Unterstützung der Tombola und bei der Nittenauer Ärztin Elisabeth König-Huber. Sie war als Notärztin anwesend.

Zahlreiche Ehrungen im Anschluss

Für die Stadt, die das Foyer der Regentalhalle zur Verfügung gestellt hatte, war Bürgermeister Benjamin Boml anwesend. Er gratulierte dem Veranstalter für die zwanzigste Durchführung des Winterschwimmens, bedankte sich aber auch für die tägliche Arbeit der Wasserwacht und bei all den Schwimmern für ihre Teilnahme.

Anschließend wurden die Ehrungen vorgenommen: Die beiden Teilnehmer vom ATSV Kallmünz, weil sie die Schnellsten waren, die Schwimmer der DLRG Wörth, weil sie zum ersten Mal dabei waren, die vom Schwimmclub Aidenbach, wegen der weitesten Anreise, verschiedene Wasserwachtgruppen aus anderen Orten und vor allem die jüngste Schwimmerin Milena Strunz und Josef Schreder als den ältesten Teilnehmer.

In Kreisen der Wasserwacht wurde gemunkelt, dass der Bürgermeister schon mal versprochen hatte, selbst mitzuschwimmen. Die nächste Gelegenheit hätte er also am 24. Februar 2024, denn da, so kündigte Frey an, findet das nächste Winterschwimmen statt.