Klardorf
BI gegen den Kiesabbau gegründet

18 Bürger haben sich für eine Mitgliedschaft entschieden. Die Bürgerinitiative will die Folgen des Kiesabbaus verhindern.

20.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:20 Uhr
Max Schmid
Am Sonntag wurde die Bürgerinitiative Kiesabbau Klardorf-Zielheim gegründet. BI-Sprecher sind Thomas Schmid und Andreas Weinmann (im Bild ein Teil der Gründungsmitglieder). −Foto: Max Schmid

Eine „Große Koalition“ aus CSU- und SPD-Mitgliedern der beiden Klardorfer Ortsverbände hat am Sonntag zur Gründungsversammlung einer Bürgerinitiative (BI) „Kiesabbau Klardorf“ eingeladen. Prominente Ehrengäste waren Altlandrat Hans Schuierer und Stadtrat Alfred Damm. 18 interessierte Bürgerinnen und Bürger erklärten spontan ihre Mitgliedschaft in der neuen BI und wählten die beiden Initiatoren Thomas Schmid (CSU) und Andreas Weinmann (SPD) zu gleichberechtigten Sprechern sowie Martin Schriml zum Kassenverwalter. Jedes Gründungsmitglied spendete einen Geldbetrag, damit die BI über das nötige Startkapital verfügen kann.

Es gehe in der BI um die Sache, nicht um die Parteizugehörigkeit, sagte Thomas Schmid eingangs. Da man die gleichen Ziele verfolge, habe man sich im Interesse der Sache zusammengeschlossen. Deshalb sei die Gründungsversammlung auch kein Parteitermin, sondern ein Treffen von Bürgern, die vom Kiesabbau betroffen seien. Im Vorfeld habe man bereits eine Resolution verfasst und an Landrat Thomas Ebeling übergeben. Die Umsetzung sei schwierig, aber zielführend für die Bevölkerung. Nun gelte es, die Einwendungen schnell zu machen, da die Frist bereits am 27. Dezember 2021 ablaufe.

Forderungen zum Zulassungsverfahren

Das Landratsamt solle nach der Resolution den Antragsteller (Kieswerk) verpflichten, im Sinne der Renaturierung eine „Nassverfüllung“ mit anschließender Wiederaufforstung der Abbaufläche durchzuführen und einen Abstand von mindestens 250 Metern zur Kreisstraße SAD 2 einzuhalten. Zudem will die BI erreichen, dass ein neues Gutachten zur Veränderung des Grundwassers im Sinne des Klimaschutzes erstellt werden soll.

Andreas Weinmann berichtete, dass man schon länger an dem Thema Kiesabbau dran sei, bisher aber nicht den gewünschten durchschlagenden Erfolg erzielt habe. Auch der Besuch beim Landrat und die Übergabe der Resolution habe die Initiatoren kaum weitergebracht. Die beantragte Verlängerung der Einwendungsfrist um mindestens vier Wochen sei abgelehnt worden. Deshalb wolle man nun mit der Gründung einer Bürgerinitiative „Nägel mit Köpfen“ machen. Dazu sei es allerdings notwendig, dass sich viele Klardorfer Bürgerinnen und Bürger an der BI beteiligen. Den Gründungsbeschluss fassten die anwesenden Teilnehmer im Eisstockheim einstimmig.

Vorerst nur Einzeleinwendungen

Als Name wurde „Bürgerinitiative Kiesabbau Klardorf-Zielheim“ festgelegt. Die beiden BI-Sprecher informierten, dass es keine Sammeleinwendungen, sondern persönliche Einwendungen der BI-Mitglieder geben soll. Altlandrat Hans Schuierer regte an, sich bei der Formulierung der Einwendungen juristischen Rat einzuholen. Alfred Damm sagte, dass die Zusammenarbeit aller Bürgerinnen und Bürger der einzige Weg sei, etwas zu erreichen.

Als „mögliche Ziele“ legte die Gründungsversammlung die Verhinderung weiterer unzumutbarer Folgen des Kiesabbaus gegen die berechtigten Interessen der Bevölkerung fest. Dabei gehe es nicht darum, den Kiesabbau gänzlich unmöglich zu machen, sondern dem ökologischen Wandel, der sich seit der Aufstellung des Regionalplans Anfang der 1970-er Jahre ergeben habe, Rechnung zu tragen.