Lokalpolitik
Bürger sollen bei der Ortsmitte mitreden

Für Wackersdorfs Rathauschef Falter ist die Neugestaltung ein zentrales Zukunftsprojekt. Die Bürger wurden online informiert.

15.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:23 Uhr
Johannes Berner
Bürgermeister Thomas Falter (l.) beantwortete nach seinem Bericht die Fragen der Bürger, die vom Moderator Jürgen Meyer (r.) vorgetragen wurden. −Foto: Nina Schmid/VG Wackersdorf

Wackersdorf hat mit der Online-Bürgerversammlung am vergangenen Dienstag Geschichte geschrieben. Nachdem die für den 30. November und 2. Dezember angesetzten physischen Versammlungen in Wackersdorf und Heselbach pandemiebedingt abgesagt werden mussten, begab man sich mit der Online-Version auf neues Terrain.

Zu Beginn erklärte Bürgermeister Thomas Falter den Bürgern via Live-Stream, weshalb Wackersdorf ein Spitzenstandort sei: Derzeit hätten 155 Betriebe ihren Sitz in Wackersdorf und böten für knapp 5000 Beschäftigte einen Arbeitsplatz. Das sei für eine Gemeinde schon etwas Besonderes, so Falter. Die Gemeinde schätzt die Einnahmen durch die Gewerbesteuer trotz der Corona-Pandemie auf rund elf bis zwölf Millionen Euro.

Trotz dieser Bilanz betonte Falter, die Gemeinde weiter vorantreiben zu wollen. „Die Werte zeigen, dass man sich nicht ausruhen darf und es viel zu tun gibt“, machte er klar. Ein Projekt stellt dabei die Entwicklung der neuen Ortsmitte dar, die in den nächsten Jahren weiter verbessert werden soll. Nach abgeschlossenen Projekten etwa mit dem Edeka und dem Mehrgenerationenhaus sowie den Kirchenparkplätzen stünden im Bereich Schulstraße bis Marktplatz weitere Optimierungen an, die abschnittsweise bis 2026 erfolgen. Bei der Gestaltung dieser Ortsmitte und besonders des Marktplatzes möchte Falter Anregungen und Wünsche der Bevölkerung in die Pläne mit einfließen lassen, wie er unterstrich.

Außerdem kam Falter auf den Bau des neuen Ärztehauses samt Parkdeck hinter dem Mehrgenerationenhaus zu sprechen, das die medizinische Versorgung für die Bürger sichert. 6,6 Millionen Euro soll der neue Komplex kosten, in den etwa eine Apotheke im Erdgeschoss und die Ärzte Dr. Stefan Roi, Dr. Sebastian Zahnweh, Dr. Elena Diaconu und Dr. Peter Krüger im Obergeschoss einziehen werden. Der Zugang in Ärztehaus wird auf allen Ebenen barrierefrei sein, versprach Falter. Der Rohbau soll noch in diesem Jahr abgeschlossen, das komplette Gebäude bis Ende 2022 fertiggestellt werden.

Gleichzeitig wird für drei Millionen die Sporthalle Wackersdorf saniert: Hallenboden, Wasserleitungen und vieles mehr werden ausgetauscht. Läuft die Sanierung nach Plan, ist diese bis Ende des nächsten Jahres ad acta gelegt.

Neben zahlreichen Straßensanierungen, Verbesserungen am Friedhof investiert die Gemeinde rund zwei Millionen in eine zusätzliche Feuerwache im Industriegebiet und drei neue Fahrzeuge. Dazu zählen ein Rettungsboot, ein Mannschaftstransportwagen sowie ein Löschfahrzeug. „Die Außenstelle ist ein Gemeinschaftsprojekt“, betonte der Bürgermeister. Die Besetzung der Feuerwache erfolgt mit 35 freiwilligen Feuerwehrleuten aus den Betrieben und wird durch Personal aus umliegenden Feuerwehren ergänzt.

Gegen Ende seiner Rede gab Falter auch einen Ausblick bis in das Jahr 2030 und hob hervor: „Wir werden den Wirtschaftsmotor stärken, die Bürgerkommunikation und das soziale und gesellschaftliche Wackersdorf steigern“, so Falter. Anschließend beantwortete der Bürgermeister die Fragen der Bürger, die über WhatsApp und E-Mail an das Rathaus herangebracht wurden.