Jubiläumsfeier
Der Rotary Club Schwandorf spendete in 50 Jahren mehr als eine Million Euro

30.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:16 Uhr
Die Dankesurkunde von Jennifer Jones, Präsidentin von Rotary International, überreichte Governor Armin Staigis (l.) an Präsident Michael Mieschala. −Foto: Franz Josef Schneider

Am 7. April 1973 fand mit der Charterfeier die Gründung des Rotary Clubs Schwandorf statt. 50 Jahre sind seitdem vergangen. Dieses Jubiläum wurde gebührend gefeiert. Den Festvortrag hielt Professor Franz Josef Radermacher.

Vier Jubiläumsfeiern fanden beim Rotary Club Schwandorf bislang nach zehn, 25, 30 und 40 Jahren statt. Sie waren glanzvolle Höhepunkte des Clublebens. Den 50.Geburtstag galt es da natürlich besonders zu feiern, heißt es in einer Mitteilung des Rotary Clubs. Dieses Vorhaben gelang dem Club mit Präsident Michael Mieschala trefflich.

Was ist eigentlich Rotary? Den ersten Rotary Club gründete der Rechtsanwalt Paul Harris mit drei Freunden am 23. Februar 1905 in Chicago. Heute gehören Rotary weltweit 1,4 Millionen Mitglieder verschiedener Berufe an, unabhängig von politischen und religiösen Richtungen. Rotary sieht seine Aufgabe in der humanitären Hilfe, dem Einsatz für Frieden und Völkerverständigung sowie in der Dienstbereitschaft im täglichen Leben.

Rotary Club Schwandorf hat 46 Mitglieder

Der Rotary Club Schwandorf zählt aktuell 46 Mitglieder, die sich zu wöchentlichen Meetings im Clublokal treffen. Zu den Pflichten der Mitglieder zählen Vorträge aus dem eigenen Berufs- und Interessensbereich im Meeting. Für einen Serviceclub ist die Hilfe für Menschen in Not und die Förderung von Sozialprojekten von der lokalen bis zu internationalen Ebene unverzichtbar. So wird beispielsweise das Bruder-Gerhard-Hospiz vom Rotary Club Schwandorf mit einer Spende in Höhe von 15 000 Euro unterstützt.

Die Jubiläumsfeier fand in der Tanzschule von Rotarier Stefan Theuerl statt. Michael Mieschala begrüßte 110 bestens gelaunte Gäste. Sein besonderer Gruß galt dem Governor des Rotary Distrikts 1880, Armin Staigis, dem Referenten des Festvortrags, Professor Franz Josef Radermacher, den aus der Steiermark angereisten Freunden vom Partnerclub Liezen-Rottenmann sowie den Vertretern der benachbarten Serviceclubs.

Urkunde von der Rotary-Weltpräsidentin

Governor Staigis ermutigte den Club, auch weiterhin auf der Basis eines festen Wertegerüsts Hilfe für die Menschen in Not zu leisten und für die Freiheit und Rechtsstaatlichkeit in geschundenen Ländern einzutreten. Er wünschte dem Club Ruhe und Mut für die Aufgaben der Zukunft und überreichte eine Dankesurkunde der rotarischen Weltpräsidentin Jennifer Jones. Für den Festvortrag konnte der Club Franz Josef Radermacher gewinnen. Er ist emeritierter Professor für Informatik an der Universität Ulm, Mitglied des UN-Council of Engineers for the Energy Transition (CEET), Mitglied des Club of Rome und in vielen weiteren nationalen und internationalen Funktionen tätig. „Energie, Klima, Zukunft – sind wir noch zu retten?“ so lautete das Thema seines Festvortrags.

Ausgangspunkt zur Beantwortung der Vortragsfrage waren für den Referenten die weltweiten Bevölkerungszahlen und das zu erwartende Bevölkerungswachstum gerade in Afrika oder Indien. Für Radermacher war klar, dass die Menschen dort natürlich den Wohlstand der heutigen Industrienationen anstreben und dafür massiv Energie und Ressourcen verbrauchen. Der Fokus zur Klimarettung müsste sich also auf die Schwellen- und Entwicklungsländer richten, die aber nachvollziehbar nur wenig Interesse zeigten.

Und Europa und Deutschland – können wir das Klima retten? Radermacher sieht hier kaum Chancen. Die beschlossenen und geplanten Maßnahmen würden zwar Kräfte binden und Ressourcen verbrauchen, aber wohl erfolglos bleiben. Die angedachten Verbote würden die erfolgreiche ökosoziale Marktwirtschaft gefährden und die Gesellschaft spalten. Rotary als Mitte der bürgerlichen Gesellschaft sei aufgefordert, effektive Maßnahmen zum Klimaschutz zu unterstützen.

Mehr als eine Million Euro für soziale Projekte

Im Rückblick auf die vergangenen 50 Jahre bilanzierte Präsident Michael Mieschala, dass der Club Schwandorf – bezogen auf die heutige Kaufkraft – mit mehr als einer Million Euro lokale, regionale, nationale und internationale Hilfs- und Sozialprojekte gefördert habe. Allein für den Raum Schwandorf liege das Volumen bei fast einer halben Million Euro.

Zur gelungenen Jubiläumsveranstaltung trug auch das Festmenü bei. Es wurde serviert vom Team des Restaurants Nobless aus Maxhütte-Haidhof. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte mit klassischer Musik von Dvorak bis Mozart das Streichquartett des ukrainischen Jugendorchesters aus Kiew.