Sitzung
Die Jagdpacht geht an Hans-Peter Nerl

Die Jagdgenossen aus Fischbach trafen sich zur Versammlung und wählten. Rupert Braun muss hier sein Amt als Pächter abgeben.

01.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:43 Uhr
Albert Herzog
Rupert Braun (links) war 18 Jahre lang Pächter gemeinsam mit Klaus Oberberger, der allerdings im Jahr 2019 verstorben ist. Er gratulierte Hans-Peter Nerl für den Zuschlag des Fischbacher Reviers. −Foto: Albert Herzog

Im Fischbacher Jagd-Revier wählten die Jagdgenossen ihren Jagdvorsteher Hans-Peter Nerl zum Pächter. Nachdem der Pachtvertrag mit Rupert Braun ausgelaufen war, bewarb sich nun ebenfalls Nerl im Vergabeverfahren für das zirka 730 Hektar große Fischbacher Jagdrevier. Rupert Braun hatte 18 Jahre die Fischbacher Jagd inne. Die Genossen hatten die Qual der Wahl und entschieden sich letztendlich mehrheitlich in Stimmenzahl und Fläche für Hans-Peter Nerl. In seinem Bericht informierte Nerl die Jagdgenossen aus seiner 1. Amtszeit als Jagdvorsteher über Anschaffungen und deren Kosten. Nachdem sich im Jahr 2020 die Wildschäden mit 990 Euro in Grenzen gehalten hatten, explodierte der Regulierungsschaden diesmal auf 2985 Euro. Weiterhin habe man 510 Euro in Eukalyptusöl zur Vergrämung angeschafft. Schuld sei laut Jagdpächter Rupert Braun die extreme Wildsau-Population aufgrund eines extremen Eichel- und Bucheckern-Mastjahres. Die Säue kämen überfallartig und unberechenbar und verschwinden genauso schnell wieder.

Nach dem Kassenbericht von Gerhard Heindl schlug Jagdvorsteher Nerl vor, einen Jagdpachtzins von 15 Euro je Hektar auszuzahlen. Die anwesenden Jagdgenossen waren einstimmig einverstanden. Rechnungsführer Gerhard Heindl übernahm dann stellvertretend für den Jagdvorsteher die Leitung für das Bieterverfahren zur Neuvergabe der Jagdpacht. Die Mindestanforderungen waren Höhe Jagdpacht und Kostenübernahme der Wildschäden, deren Höhe gedeckelt werden durfte. Weiterhin sollen sich mindestens sechs Jäger im Revier die Aufgaben teilen. Rupert Braun und Hans-Peter Nerl hatten jeweils ihr Gebot abgegeben. Braun bot 2800 Euro pro Jahr Pacht und 2200 Euro Pauschale für Wildschäden, Nerl 2900 Euro pro Jahr Pacht und 2000 Euro Pauschale für Wildschäden.

Hans-Peter Nerl argumentierte in seiner Bewerbung damit, dass er auf gut ausgerüstete örtliche Jäger zurückgreifen könne, die sich auch finanziell mit einbringen würden. Im einzelnen nannte er Uwe Roidl aus Nerping, mit ausgebildetem Jagdhund) Erhard Weigl aus Fischbach, er betreut auch das Nachbarrevier, Andreas Brunner aus Spitalhaus und Hans Nerl aus Brunn, er hat schon insgesamt 110 Säue geschossen. Ein weiterer Jäger und eine Jägerin würden ebenfalls im Fischbacher Revier zur Verfügung stehen. Zusätzlich wolle er die Regulierung der Wiesenschäden mit übernehmen. „Wir wollen die Jagd für die Fischbacher haben“, sagte Nerl abschließend und benannte die potentiellen Jäger, allesamt aus Fischbach und Umgebung. Rupert Braun entgegnete anschließend nur noch: „Da habe ich wohl wenig Chancen“, was dann auch so kommen sollte. Ergebnis: 26:3 Stimmen zugunsten von Hans-Peter Nerl. Nerl stellte abschließend in Aussicht, das in ihn gesetzte Vertrauen zurückgeben zu wollen. Mit einem gemeinsamen Jagdessen im Gasthaus Roidl schloss die Versammlung. (tah)