Kirche in Burglengenfeld
Dietldorf feierte Fest zum Weihejubiläum – Bischof Voderholzer zelebrierte Gottesdienst

08.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:06 Uhr
Friedrich Gluth
Angeführt von den Ministranten zogen die Geistlichen mit Ehrengästen, den Fahnenabordnungen der Vereine und den Gläubigen zum Festplatz. −Foto: Friedrich Gluth

Die Dietldorfer Pfarrkirche St. Pankratius, eines der schönsten sakralen Bauwerke im Vilstal, wurde im Jahr 1723 durch den damaligen Dekan Johann Michael Schnitter geweiht. Die Pfarrei feierte nun den 300. Weihetag mit einem großen Fest.

Es begann mit einem Kirchenzug bei der Gastwirtschaft Weiß, der von der Dietldorfer Blaskapelle angeführt und von acht Fahnenabordnungen begleitet wurde. Auf dem Weg zum Gotteshaus wurde die Geistlichkeit, allen voran Bischof Rudolf Voderholzer und der für Dietldorf zuständige Pfarrer Helmut Brügel, beim Pfarrhaus abgeholt. Hauptzelebrant des festlichen Pontifikalamtes in der vollbesetzten Kirche war Bischof Voderholzer, als Konzelebranten fungierten Pfarrer Brügel und Pfarrvikar Christian Ogur von der Pfarrei St. Vitus Burglengenfeld sowie Pfarrer Andreas Giehrl von der Nachbarpfarrei Kallmünz.

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In seiner Predigt ging der Bischof zunächst auf die Baugeschichte des Dietldorfer Gotteshauses ein. Weiter führte er aus, dass Kirchen nicht nur als architektonische Kunstwerke errichtet worden seien, sondern auch eine geistige Aussagekraft hätten. „Die Kirchen, wie sie von unseren Vätern und Müttern im Glauben gebaut wurden, sind immer auch Verkündigung, sind in ihrer äußeren Gestalt ein Predigtzeugnis für das, was sich in der Kirche ereignet, und für diejenigen, die sich in der Kirche versammeln“, so der Bischof.

Bischof: „Jeder Kirchgang möchte uns ausrichten auf Jesus Christus hin“

Er erläuterte, dass Kirchen, wann immer es die Örtlichkeit zulasse, nach Osten ausgerichtet seien. So dienten sie den Menschen zur Orientierung. Kirchen seien in Richtung auf die aufgehende Sonne gebaut, was bedeute, dass der Bau selbst die Menschen auf das Licht und damit auf Christus hin ausrichten wolle. Christus selbst sei die aufgehende Sonne, das wahre Licht und die größtmögliche Lichtquelle. „Jeder Kirchgang“, sagte der Bischof, „möchte uns ausrichten auf Jesus Christus hin, möchte uns Orientierung geben. Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.“

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Im weiteren Verlauf der Predigt wandte sich der Bischof den in der Pfarrkirche St. Pankratius dargestellten Heiligenfiguren zu. Dabei erzielte er einen Heiterkeitserfolg, als er Pfarrer Brügel nach dem Namen eines Heiligen auf dem Hochaltar abfragte. Ebenfalls brachte er die Kirchenbesucher zum Schmunzeln, als er sich erkundigte, ob sich schon einmal jemand darüber beschwert habe, dass eine Predigt zu kurz gewesen sei.

Am Schluss bedankte sich Pfarrer Brügel bei Bischof Voderholzer für die feierliche Gestaltung des Gottesdienstes. Er ging auch darauf ein, dass diese Messe zum Weihefest von St.Pankratius zugleich für ihn die letzte in dieser Form in Dietldorf gewesen sei, da er zum 1. September die Pfarreiengemeinschaft St. Josef und St. Pankratius verlasse. Bei diesen Worten war eine gewisse Wehmut sowohl beim Geistlichen als auch bei den Kirchenbesuchern nicht zu verkennen.

Blaskapelle Dietldorf sorgte für den musikalischen Rahmen

Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes lag bei der schwungvoll spielenden Blaskapelle Dietldorf unter dem bewährten Dirigat von Volker Schmidt und bei dem unter der Leitung von Anna-Maria Pilz stehenden Chor Cantiamo, der mit seinen jugendlich beschwingten Liedern die Gottesdienstbesucher begeisterte. Nach dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“, dem bischöflichen Segen und der Bayernhymne ging es im feierlichen Zug von der Kirche zu dem von der Dorfgemeinschaft Dietldorf für die Feier vorbereiteten Festplatz.

Der stellvertretende Landrat des Landkreises Schwandorf, Rudolf Tischler (Freie Wählergemeinschaft), gratulierte den Dietldorfern zum Jubiläum und der handwerklichen Leistung, die beim Bau der Kirche vor 300 Jahren erbracht worden war. Zweiter Bürgermeister Josef Gruber überbrachte die besten Wünsche der Stadt Burglengenfeld zu diesem Festtag und unternahm mit den Gästen eine gedankliche Zeitreise durch die letzten drei Jahrhunderte seit der Einweihung der Dietldorfer Kirche.

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Stadtrat und Ortssprecher Andreas Beer (FWL) begrüßte aus dem politischen Bereich Bürgermeister Ulrich Brey (CSU) aus Kallmünz sowie den 2. Bürgermeister des Marktes Schmidmühlen, Martin Bauer (Freie Wählergruppe Emhof). Weiter sagte er, dass Dietldorf stolz sei auf seine Kirche, sie sei eine ständige Erinnerung an Gott. Bleibende Namen in Zusammenhang mit der Kirche seien für ihn Pfarrer Schmid, Pfarrer Kiener sowie Mesner und Kirchenpfleger Josef Pritschet.

Den Abschluss der Festredner machte Pfarrgemeinderatssprecher Christoph Leikam. Er führte aus, dass die Kirche St. Pankratius ein unvergleichlicher Bau im Unteren Vilstal sei, der wie kein zweiter das Ortsbild präge.

Danach konnten sich die Gäste im Festzelt stärken. Am Nachmittag rundeten Kirchenführungen für Kinder und Erwachsene, eine Ausstellung historischer Gegenstände sowie eine Bilderwand mit Aktionen der Pfarrgemeinde die gelungene Veranstaltung ab.