Neunburg
Diskussion um altes Feuerwehrgerätehaus in Lengfeld

11.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:28 Uhr
Ralf Gohlke
Einige Dorfbewohner waren der Einladung der Stadt zu einem Gespräch zur weiteren Verwendung des Gerätehauses gefolgt. −Foto: Ralf Gohlke

Die Dorfgemeinschaft hat es mit in der Hand, ob die Ortsmitte zu einem Versammlungsort oder nur „aufgehübscht“ wird.

In seiner Sitzung am 11. November 2021 beschloss der Stadtrat Neunburg vorm Walddie Auflösung des aktiven Teils der Feuerwehr Lengfeld.Grund dafür war die immer geringere Zahl an Dienstleistenden in dem vergleichsweise kleinen Ortsteil der Stadt. Aufgrund dessen hatte sich der Rat auch mit der weiteren Nutzung des Gerätehauses, befasst, in dem bis dato der Spritzenanhänger und die persönliche Schutzausrüstung der Feuerwehrleute untergebracht waren.

Zisterne könnte entstehen

Nachdem diese der Stützpunktwehr übergeben wurden, steht das Gebäude leer. Es hat aber immer noch eine Funktion. Auf dem Dach ist die Alarmsirene in Bereitschaft und der Schlauchturm beherbergt die Dorfglocke, die mit einem elektrischen Geläut ausgestattet ist. Letztere meldete sich am Donnerstag pünktlich um 18 Uhr zum Gebetsläuten. Gerade in dem Moment, als sich einige Dorfbewohner auf Einladung der Stadt dort versammelten. Bürgermeister Martin Birner war in Begleitung von Tobias Stibich vom Bauamt sowie den Stadträten Erich Schmid (SPD) und Georg Schmid (CSU) erschienen, um mit den Bewohnern das weitere Vorgehen zu erörtern beziehungsweise, die Interessenlage abzuklopfen. „Ich hab aus dem Grund auch noch keine fertigen Pläne oder ähnliches dabei“, betonte Birner. Er stellte das Ergebnis der Vorgespräche im Rat vor, wonach an der Stelle eine dringend benötigte Zisterne zur Sicherstellung eines Löschwasservorrates entstehen könnte.

„Aus dem Grund haben wird das Areal auch nicht verkauft, es bleibt in unserem Eigentum“, betonte er. Im Stadtrat war die Anregung diskutiert worden, einen Pavillon auf der Zisterne zu errichten und dem Umfeld einen parkähnlichen Charakter zu verleihen. Geprüft werde derzeit auch ein eventuell vorhandenes „Brunnenrecht“.

Förderung nicht in Aussicht gestellt

Der Bürgermeister bedauerte, dass eine Förderung, für welches Projekt auch immer, nicht in Aussicht stehen würde. Er sagte die Unterstützung der Stadt zu, wenn, wenn etwas geschaffen werden solle, was der Dorfgemeinschaft nütze. „Das zu beleben liegt aber dann an euch“, gab er zu bedenken. Christian Becher, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, der nach wie vor besteht, stellte fest, für den Verein habe das Gebäude längerfristig keinen Nutzen. Das läge unter anderem an fehlenden Sanitäranlagen.

Letztere klangen ebenso für andere Nutzungsarten, zum Beispiel für einen Jugendtreff, immer wieder an. Aus dem Grund werde auch das Sommerfest des Feuerwehrvereins am 23. Juli in Pissau abgehalten. Günther Meier, Kassier des Feuerwehrvereins, brachte die Pflege des Areals ein. Er selbst habe dies freiwillig in den vergangenen Jahren übernommen.

Aus den Reihen der Anwesenden kam die Feststellung, dass es eine richtige Dorfgemeinschaft in Lengfeld noch nie gegeben habe. Möglicherweise böte so ein Gemeinschaftsprojekt die Chance, das zu ändern. Einig waren sich alle darin, dass das Gebäude im Falle seines Fortbestandes einer umfassenden Sanierung bedürfe. Fazit des Gespräches war es, dass sich eine Arbeitsgruppe bilden und das weitere Vorgehen erörtern solle.