Brandanschlag
Gedenkfeier am „Habermeier-Haus“: Schwandorf will Zeichen für Toleranz setzen

16.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:28 Uhr
Der 17. Dezember 1988 ist ein schwarzer Tag in der Geschichte Schwandorfs. Ein Neonazi verübte damals einen Brandanschlag, vier Menschen starben. −Foto: Gerhard Götz, dpa

Am 17. Dezember jährt sich der rechtsradikale Brandanschlag auf das ehemalige Habermeier-Haus, bei dem 1988 vier Menschen ihr Leben lassen mussten. Die Stadt Schwandorf lädt ein, bei einer Gedenkfeier ein Zeichen für Toleranz zu setzen.

„Vor 34 Jahren geschah das Unfassbare und wir haben die unbegreifliche Tat nicht vergessen. Wir haben vor allem die Opfer, Osman, Fatma und Mehmet Can und Herrn Jürgen Hübener, die bei dem verbrecherischen Anschlag ums Leben kamen, nicht vergessen“, erklärt der Schwandorfer Oberbürgermeister Andreas Feller.

Ausländerhass als Motiv

Und weiter: „Weil er Ausländer hasste, legte ein damals 19-jähriger Rechtsextremist vorsätzlich in dem Gebäude Feuer – den Schwandorfern wird die schreckliche Brandnacht für immer in Erinnerung bleiben.“ Der OB mahnt anlässlich des Jahrestags, dass dieses abscheuliche Verbrechen nicht vergessen werden dürfe: „Wir alle sind aufgerufen, Intoleranz und Gewalt abzulehnen. Wir alle sind aufgefordert, in der Familie, am Arbeitsplatz, im Verein und in allen gesellschaftlichen Bereichen mit Entschlossenheit jeder Diffamierung und jedem Angriff auf Minderheiten entgegen zu treten und sich für die Achtung der Menschenwürde einzusetzen.“

OB Feller betont: Schwandorf ist bunt

In einer jährlich wiederkehrenden Gedenkstunde erinnert die Stadt Schwandorf an die Opfer des Brandanschlages und legt ein Bekenntnis für Frieden und Demokratie ab. Zu dieser öffentlichen Gedenkstunde, die am Samstag, 17. Dezember, um 17 Uhr am Gedenkstein vor dem ehemaligen Habermeier-Haus an der Ecke Schlesierplatz/Postgartenstraße stattfindet, sind alle Schwandorfer eingeladen. „Beweisen Sie mit uns gemeinsam, dass Schwandorf bunt ist und keinen Platz bietet für Terror, Gewalt und Extremismus“, so der Appell von OB Feller.

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