Initiator Jairus Orangi
Gregor von Scherr-Realschule in Neunburg unterstützt Hilfsprojekt in Mombasa

13.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:06 Uhr
Ralf Gohlke
Mit einem Lebkuchenherz bedankte sich Rektorin Diana Schmidberger bei Jairus Orangi, Kathrin Orlamünder und Bürgermeister Martin Birner (v. l.). −Foto: Ralf Gohlke

Mit dem bekannten ostafrikanischen Volkslied „Jambo Bwana“ eröffnete der Chor der Gregor von Scherr-Realschule den Kenia-Abend zur Unterstützung der Aktion „Strahlende Kinderaugen Kenia“.

Die Textzeile „Hakuna Matata“ aus dem Lied bedeutet so viel wie „alles in Ordnung, keine Probleme“. Dies war zugleich das Motto des Aktionstags an der Schule, der mit einem „Tag der Bayern“ und der Begegnung mit Kenia über die Bühne ging.

Dass „Hakuna Matata“ nicht der ganz der Realität in Ostafrika entspricht, vermittelte im Anschluss Jairus Orangi, Schulleiter an der Precious Hope School und Initiator des Hilfsprojekts, auf seiner ersten Deutschlandreise. Begleitet wurde er von Kathrin Orlamünder, aus dem Leitungsteam Deutschland der Organisation „Strahlende Kinderaugen Kenia“. Orangi zeigte sich zunächst positiv beeindruckt, von der Sauberkeit und den großen Häusern hier.

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„Alles ist hier so toll organisiert“, schwärmte er. Damit leitete er über zu den Wurzeln seiner Kindheit in einer sehr armen 18-köpfigen Familie. Eindrucksvoll schilderte er die Lebensumstände – aber auch, wie Bildung ihn aus dieser Armut herausgeführt habe. Um anderen Kindern diesen Weg zu ermöglichen, kündigte er seine Festanstellung als Lehrer, um in Mtwapa, einem Armenviertel in der Hauptstadt Mombasa, 2013 die Schule mit der Unterstützung durch Hans Gnann vom Verein „Leben im Licht“ zu gründen. Später kam Susan Ochwangi hinzu, die 2005 das Minto Childrens Home für Waisenkinder gegründet hatte.

Kinder vor Ort in Kenia versuchen irgendwie, Geld für ihre Familien zu verdienen – auch mit Prostitution

Eindringlich schilderte der Schulleiter die Situation der Kinder, die versuchten, sich bei Touristen Geld für ihre Familien zu verdienen, teils sogar durch Prostitution. Es gebe auch Fälle von Waisenmädchen, die von Verwandten mit zwölf Jahren zu Zwangsehen mit 40-jährigen Männern gezwungen würden.

300 Kinder würden inzwischen in der Hope School unterrichtet und erhielten täglich zwei Mahlzeiten. Alle Mitarbeiter des Projekts, sowohl in Kenia als auch hier in Deutschland arbeiteten ehrenamtlich, so dass jeder Euro den Kindern zugute käme. Er bedankte sich für die große Unterstützung der Realschule, die schon seit längerem die Arbeit an der Hope School verfolge.

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Kathrin Orlamünder ergänzte die Ausführungen mit einem Dank an die Firma Steininger, die einen Entwurf für das neue Waisenhaus gefertigt habe. Alle Informationen zum Projekt seien auf der Homepage „www.strahlende-kinderaugen-kenia.de“ einsehbar.

Rektorin Diana Schmidberger verdeutlichte, die Bilder hätten deutlich vor Augen geführt, wie gut es uns eigentlich gehe. Sie bedankte sich bei den Gästen mit Lebkuchenherzen, die die Schüler zum Bayerntag gebacken hatten und lud ein zu einem Rundgang durch die Projekte, die zum Thema Kenia extra angefertigt worden waren.

− ggo