Corona
Impfstoff von Novavax bisher ein Flop

Der Landkreis Schwandorf verzeichnete in einer Woche nur 64 Erstimpfungen. Infektionsfälle gab es in allen 33 Gemeinden.

09.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:49 Uhr
Der neue Proteinimpfstoff Novavax hat die Bereitschaft zur Erstimpfung bisher nicht entscheidend befördert. Nun wird die Impfung mit Novavax im Landkreis Schwandorf für alle Personen freigegeben. −Foto: Matthias Balk/dpa

Mit 432 Fällen am Dienstag und 334 bis zum späten Mittwochnachmittag steigt die Gesamtzahl der Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie auf 35.678. Die offiziell angegebene Sieben-Tage-Inzidenz sank laut einer Mitteilung aus dem Landratsamt von 1.716,8 am Dienstag auf 1.566,6. Noch besteht nach Angaben von Landkreissprecher Hans Prechtl allerdings ein Meldeverzug.

Verstorben sind nach Mitteilung des Landratsamts zwei Männer im Alter von 70 und 81 Jahren und eine Frau im Alter von 82 Jahren. Alle drei lebten zu Hause und waren geimpft, und zwar in zwei Fällen zweifach („vollständig geimpft“) und in einem Falle dreifach („geboostert“). Die Zahl der mit oder an Corona Verstorbenen erhöht sich damit auf 255.

Landkreis zieht eine „ernüchternde Bilanz“

Eine erste Bilanz mit demImpfstoff Novavaxfällt nach den Worten von Landkreissprecher Prechtl „sehr ernüchternd“ aus. Die Nachfrage sei sehr gering, im Impfzentrum sei der neue Impfstoff erst rund 30 Mal verabreicht worden, und die Hausärzte hätten insgesamt in der vergangenen Woche nur 24 Erstimpfungen verabreicht. Insgesamt seien im Impfzentrum und von den Hausärzten in sieben Tagennur 64 Personen erstmalig geimpftworden. Aufgrund der geringen Nachfrage wird Novavax laut Prechtl nun allen Impfwilligen angeboten und nicht nur einem priorisierten Personenkreis. Für diesen Impfstoff sei jedoch eine Terminvereinbarung erforderlich.

Rotes Kreuz und Johanniter haben dem Landkreissprecher zufolge vom 28. Februar bis 6. März insgesamt 2.413 Schnelltestungen durchgeführt. Bei 271 positiven Befunden ergebe sich eine Quote von 11,23 Prozent, die sogenannte Positivquote sei damit bei steigendem Trend erstmals zweistellig. In der Vorwoche verzeichnete das Landratsamt unter 2290 Testungen noch 227 positive, also eine Quote von 9,91 Prozent.

Das sind die neuen Zahlen aus den einzelnen Gemeinden

In den vergangenen sieben Tagen sind im Landkreis Schwandorf 2.856 neue Corona-Infektionen festgestellt worden, die sich laut Landkreissprecher Hans Prechtl wie folgt auf die Gemeinden verteilen: Altendorf 26; Bodenwöhr 62; Bruck 68; Burglengenfeld 283; Dieterskirchen 23; Fensterbach 39; Gleiritsch 18; Guteneck 22; Maxhütte-Haidhof 237; Nabburg 144; Neukirchen-Balbini 20; Neunburg vorm Wald 107; Niedermurach 41; Nittenau 206; Oberviechtach 114; Pfreimd 94; Schmidgaden 72; Schönsee 26; Schwandorf 518; Schwarzach 39; Schwarzenfeld 123; Schwarzhofen 31; Stadlern 4; Steinberg am See 57; Stulln 59; Teublitz 119; Teunz 54; Thanstein 14; Trausnitz 11; Wackersdorf 89; Weiding 6; Wernberg-Köblitz 100 und Winklarn 30.

Angesichts der hohen Zahlen an Neuinfektionen, die sich auf alle 33 Landkreisgemeinden verteilten, könne trotz eines Rückgangs gegenüber der Vorwoche mit 3.331 neuen Fällen nicht von einer Entspannung gesprochen werden, schreibt Prechtl. Bei der Besprechung der Koordinierungsgruppe am Mittwoch herrschte insbesondere auch bei den Vertretern der Krankenhäuser die Meinung vor, dass die Pandemielage noch sechs bis acht Wochen auf hohem Niveau bleiben werde. Eine echte Entspannung werde erst für Mai erwartet. (hh)