Schwandorf und Fronberg
Kandidaten vom Bündnis 90/Die Grünen bringen Besonderheiten mit

12.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:54 Uhr
Max Schmid
Sie sind die Nominierten der Grünen für die Landtags- und Bezirkstagswahl 2023 (v. l.): Florian Klein, Ulrike Pelikan-Roßmann, Hannah Quaas und Lucas Pöllinger. −Foto: Max Schmid

Die Direkt- und Listenkandidaten des Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen stehen fest. Davon will sich einer für den Musikunterricht stark machen. Ein anderer hingegen ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht volljährig.

Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen hat seine Direkt- und Listenkandidaten für die im kommenden Jahr anstehende Landtags- und Bezirkstagswahl nominiert. Die Teublitzerin Hannah Quaas tritt als Direktkandidatin für den Landtag an, Direktkandidatin für den Bezirkstag ist Ulrike Pelikan-Roßmann aus Wackersdorf.

Die Kreisversammlung der Grünen tagte im Café Lawendels in Fronberg. Schwandorfs dritte Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller übernahm die Wahlleitung und informierte über die umfangreichen Formalien.

Für mehr Musikunterricht

Die Nominierung wurde mit der Wahl eines Listenkandidaten für den Bezirkstag der Oberpfalz begonnen. Für dieses Amt kandidiert der Pfreimder Musiklehrer Florian Klein. Er will sich im Bezirk dafür stark machen, dass es Kindern und Jugendlichen ermöglicht wird, ein Musikinstrument zu erlernen. Sein Einsatz gelte aber auch alternativen Energien, wie Windkraft, Sonne und Wasserkraft, so der Bewerber aus Pfreimd, der einstimmig nominiert wurde.

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Als Listenkandidat der Grünen für die Wahl zum Bayerischen Landtag wurde der noch minderjährige Nittenauer Schüler Lucas Pöllinger gewählt. Er werde aber zum Zeitpunkt der Wahl bereits 18 Jahre alt sein, sagte Pöllinger, der sich vor allem für funktionierende Jugendparlamente in den Kommunen einsetzen will. Auch marode Schulen und der schlechte Ausbau der Digitalisierung seien für ihn Themen, an denen gearbeitet werden muss. Im Vergleich zu anderen Bundesländern sei man im Freistaat in der Schulpolitik „eher rückschrittig“, und auch in der Jugendpolitik gebe es Herausforderungen.

Wackersdorferin tritt für die Bezirkstagswahl an

Als Direktkandidatin für die Bezirkstagswahl wurde die Wackersdorfer Gemeinderätin Ulrike Pelikan-Roßmann (43) nominiert. Die Bewerberin arbeitet als Referentin für Kultur-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Burglengenfeld und ist auch Mitglied des Schwandorfer Kreistags. Ihre Schwerpunkte liegen nach eigener Aussage bei kulturellen Angelegenheiten, im sozialen Bereich – insbesondere in der Pflege – sowie in der sozialpsychologischen Versorgung im Landkreis. Sie wolle auf keinen Fall eine „Basst scho“-Mentalität betreiben, betonte Pelikan-Roßmann.

Als politisches Zugpferd soll die 31-jährige Teublitzer Stadträtin Hannah Quaas für die Grünen in das Rennen um einen Landtagssessel gehen. Quaas hat 2020 im Kommunalwahlkampf erste Erfahrungen sammeln können, als sie in Teublitz um das Bürgermeisteramt kämpfte und dabei immerhin 453 Stimmen (10,8 Prozent) gewann. Auftrieb für ihr politisches Engagement gebe ihr auch das gute Ergebnis, das die Grünen bei der Bundestagswahl 2020 erzielt haben, sagte sie bei der Versammlung.

Sorgen und Nöte im Blick

Von 736 Bundestagsmandaten hätten die Grünen vor zwei Jahren 118 Sitze erreicht, im Bayerischen Landtag sei ihre Partei mit 38 Sitzen vertreten. Quaas zeigte sich davon überzeugt, dass ihre Partei politische Aufgaben aus einem anderen Winkel heraus betrachte. Man kenne die Sorgen und Nöte der Bevölkerung, sagte die Landtagskandidatin, die einstimmig nominiert wurde.

Stabilität und Kompromissbereitschaft seien für Quaas wichtig, um die vielen Baustellen in Bayern abarbeiten zu können. Als Beispiele nannte sie den öffentlichen Personennahverkehr, die Kultur und die Pflege. Zudem müsse ein Einklang zwischen Ökologie und Ökonomie erreicht werden. Kreisvorsitzende Claudia Müller-Völkl überreichte abschließend Blumen an die gewählten Kandidaten.