Natur
Mehr Fledermäuse als in den Vorjahren

Kuschelig und fast unsichtbar: Burglengenfelds Fledermäuse wurden „gezählt“. Dabei gab es gute Nachrichten.

18.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:33 Uhr
60 verschiedene Fledermäuse wurden bei der letzten Beobachtung in Burglengenfelds Kellern gefunden. −Foto: Christina Scharinger

Gute Nachrichten aus den Winterquartieren nachtaktiver Räuber: Bei einer Überprüfung durch Experten Rolf Dorn (Schwandorf) wurden mehr Fledermäuse als in den Jahren zuvor entdeckt. Mit Museumsleiterin Christina Scharinger M.A., ihrer Vorgängerin Dr. Margit Berwing-Wittl und Hausmeister Stephan Fehlner begutachtete Dorn kürzlich Orte, an denen Populationen verschiedener Fledermausarten im Winter Quartier beziehen, teilt die Stadt mit.

In Burglengenfeld trifft das auf große, alte Weinkeller beim Oberpfälzer Volkskundemuseum sowie einen der Bierkeller in der Kellergasse zu. Zu ihrer Überraschung stellten die Fachleute fest, dass alle der hier häufig auftretenden Arten in einer hohen individuellen Anzahl zu finden waren. In den überprüften Kellern wurden 60 Fledermäuse, darunter Mausohr, Fransenohr oder Wasserfledermaus gefunden.

Über den Winter in alten Felsenkellern

Bevor die Fledermäuse ihre Sommer- und Brutquartiere aufsuchen, eignet sich diese Übergangsphase am besten zur Beobachtung. Den Winter verbringen Fledermäuse gerne in alten Felsenkellern mit stabiler Raumtemperatur von rund fünf Grad und Schutz vor Zugluft. Im Gegensatz dazu fühlen sich Fledermäuse im Sommer auf Türmen, in Scheunen oder in Nistkästen wohl, die in großer Zahl auch im Raffa-Wald aufgehängt wurden.

Da die meisten Fledermäuse sehr klein sind (rund 3-5 cm), erfordert es gute Augen, um sie in ihren Felsnischen aufzuspüren. In Spalten und kleinen Höhlen sind meist einzelne Individuen, manchmal aber als miteinander kuschelnde Kleingruppen, zu finden. Natürlich darf man sie in ihrer Ruhe nicht stören, da Fledermäuse empfindlich auf Licht- und Temperaturänderungen reagieren. 2020 sind zwei der Burglengenfelder Keller als „fledermausfreundliches Quartier“ ausgezeichnet worden.

Appell an private Hausbesitzer

„Ich bin beeindruckt, dass man im Museum nicht nur die historische Alltagskultur bewahrt, sondern auch dem Naturschutz ein Platz zugestanden wird“, erklärt Museumsleiterin Christina Scharinger. Gemeinsam Rolf Dorn appelliert sie an private Hausbesitzer, den geschützten Fledermäusen in alten Kellern und auf Dachböden ein sicheres Quartier zu ermöglichen: „Ein kleiner Einflugschlitz genügt“.

Falls jemand Fledermäuse bei sich entdeckt hat, wäre Rolf Dorn für einen Hinweis unter 0151 7166 9911 oder sadfledermaus.dorn@web.de dankbar.