Rathaus eingeweiht
Meilenstein für Markt und Pfarrei in Neukirchen-Balbini

25.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:16 Uhr
Ralf Gohlke
Architekt Markus Rösch und Bauleiterin Karin Janker (r.) überreichten einen Schlüssel in Brotform an die Bauherren, Bürgermeister Markus Dauch und Pfarrer Theo Schmucker. −Foto: Ralf Gohlke

Wie viele andere öffentliche Veranstaltungen musste auch der Abschluss der Sanierung des „alten Schulhauses“ wegen der Pandemie in eine längere Warteschleife. Nun wurde das Gebäude mit Rathaus und Pfarrzentrum offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Es ist bereits das zweite Mal, dass das Gebäude in einer Gemeinschafsleistung von Kommune und Pfarrgemeinde für die Zukunft fit gemacht wurde. 1984/85 wurde aus dem ungenutzten Leerstand erstmals ein Pfarr- und Gemeindezentrum.

Inzwischen sichtbare Bauschäden und eine nicht mehr zeitgemäße Heizung veranlassten Marktrat und Pfarrgemeindeverwaltung schließlich 2018, in die Planung für eine umfassende Sanierung einzusteigen. 2021 waren die Arbeiten abgeschlossen.

Denkmalschutz machte hohe Auflagen

Im Anschluss an den Gottesdienst erinnerte Pfarrer Theo Schmucker bei der Einweihung sfeier noch einmal an die Zielsetzung – energetische Sanierung und Barrierefreiheit. Für letzteres blieb nur der Anbau eines Fahrstuhls, der wegen der Denkmalschutzauflagen eine besondere Herausforderung dargestellt habe.

Mit der Gemeinde habe man sich auf eine Kostenverteilung von 36 Prozent für die Pfarrei und 64 Prozent für den Markt geeinigt. Inzwischen sei ins Pfarrheim mit dem Frauenbund, den Senioren und den Firmlingen wieder Leben eingekehrt. Einziger Mangel sei allerdings, „dass es hallt“. Aber auch dafür sei eine Lösung in Sicht. In seinem Segensgebet wies der Geistliche darauf hin, dass dieses Gebäude allen dienen solle. Auch im Rathaus würden Entscheidungen getroffen, die für alle wirksam würden, auch wenn sie nicht allen gefielen.

Bürgermeister Markus Dauch freute sich, dass der Eiweihungstermin nun endlich wahrgenommen werden konnte. Ausführlich ging er auf die Geschichte des Marktes und seiner Bauwerke ein. Demnach war das Rathaus früher das Anwesen Nummer 65 (heute Hausnummer 6) gewesen. Weil die kommunalen Mittel vermutlich schon damals knapp gewesen seien, sei das Gebäude an den Hutmacher Georg Strasser verkauf worden. So gab es zu Beginn des 19. Jahrhunderts kein Rathaus mehr.

Investition von 1,4 Millionen Euro

Erst im 20. Jahrhundert wurde Dauch zufolge im Feuerwehrhaus am Marktplatz eine Gemeindekanzlei eingerichtet. Und erst seit vier Jahrzehnten befinde sich das Rathaus im ehemaligen Schulhaus am Marktplatz. Die Beschlussfassung zur Sanierung sei angesichts der Schimmelbildung, der maroden Heizung und Elektrik nicht schwer gefallen. Eine Herausforderung seien die Denkmalauflagen gewesen, denen auch der beklagte „Hall“ geschuldet sei. Entsprechende Decken durften nicht eingebaut werden. Der Bürgermeister sprach auch die Baukosten an, die sich auf rund 1,4 Millionen Euro summiert hätten. Dank der Förderung bleibe dem Markt ein Eigenanteil von rund 438.500 Euro. Dies sei das ortsbildprägende Gebäude im Verbund mit dem Marktplatz und dem Kriegerdenkmal durchaus wert.

Architekt Markus Rösch sprach allen beteiligten Firmen ein großes Lob aus. Sie alle seien den Forderungen des Denkmalschutzes gerecht geworden. Ein Lob ging auch an die Bauherrengemeinschaft, in der viel diskutiert, letztendlich aber immer sachlich und schnell entschieden worden sei. Zusammen mit Bauleiterin Karin Janker überreichte Rösch einen aus Brotteig gebackenen Schlüssel.