Besuch aus Taiwan
Mitmachkonzert mit Jörg Maderer: Ukulele erobert Neunburg

10.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:04 Uhr
Roland Thäder
Die „NEN Ukes“ spielten im Gasthaus Sporrer auf: Jakob Maderer (v. l), David Chen, Jörg Maderer und Vlast Prochaszka −Foto: Roland Thäder

„Aloha“ – diese hawaiianische Grußformel, die für alles steht, was als sympathisch gilt, könnte als Motto für das erste „Ukulele-Mitmach- und Zuhör-Konzert“ in Neunburg dienen. Denn laut Organisator Jörg Maderer habe dieses viersaitige Instrument, das aus Hawaii stammt, eine besondere Eigenschaft: „Es verbindet Menschen.“

Etwa 100 Ukulele-Fans hatten sich am vergangenen Samstagabend im Biergarten des Gasthauses Sporrer eingefunden. Unterstützt wurde der Event auch vom „Kunstverein Unverdorben“. Das Publikum kam nicht nur aus der Pfalzgrafenstadt, sondern auch aus Burglengenfeld, Nabburg, Schmidgaden und sogar aus Regensburg. Die Zuhörer wollten die Musik der Band „NEN Ukes“ hören. Die „Ukes“, das waren der Taiwanese David Chen, Vlast Prochaszka aus Tschechien, Jörg Maderer, dessen Tochter Anna und dessen Sohn Jakob.

Gäste griffen zum Instrument

Etwa zehn Besucher wollten aber auch aktiv zum Gelingen dieses Unterhaltungsabends beitragen. So hatte ein Quintett, das einen Ukulele-Volkshochschulkurs in Burglengenfeld besucht, den Schlager „Marina“ einstudiert. Beim Publikum kam das gut an. Es quittierte die Aufführung mit Mitklatschen. Und Angelika und Nadine von den „Ukulellas“ aus Nabburg hatten Evergreens von „Creedence Clearwater Revival“ im Gepäck.

Das Hauptaugenmerk galt jedoch den „NEN Ukes“. Vor allem David Chen entlockte seiner Ukulele einen glasklaren Klang, den man angesichts des Mini-Resonanzkörpers so nicht erwartet hätte. Anteil daran hatte auch der Mann am Mischpult, Jürgen Zach.

Das Repertoire entführte das Publikum in die Welt unterschiedlichster Musikstile, von Pop ging die Reise über Chansons, Jazz bis hin zu Weihnachts- und Volksliedern.

Taiwanese reist mit seiner Ukulele um die Welt

Insbesondere Chen, der IT-Ingenieur ist, hat eine Mission. Er möchte die Ukulele zu den Menschen bringen. Deshalb bereist er die halbe Welt. Es sei die Einfachheit und die geringe Größe, die dieses Instrument zu einem perfekten Begleiter mache, sagten Maderer und seine Mitstreiter. Dem Publikum präsentierte Chen neben Beatles-Songs auch bekannte chinesische Lieder wie „Yasmin Flower“. Selbst für Improvisation blieb Raum. „Lemon Tree“, ein Lieblingslied von Maderers Kindern, hatten die „Ukes“ erst am Vorabend beim Grillen ins Repertoire aufgenommen.

Die ersten zaghaften Ansätze für das Mitmachkonzert lieferte schließlich Prochaszka, als er Karel Gotts „Biene Maja“ spielte und den Text auf Tschechisch sang. Das Publikum stimmte beim Refrain mit ein.

Da das Konzert die Menschen verbinden sollte, ging in der Pause eine Spendenbox durch die Reihen. Der Erlös wird dem „Ukulele Kids Club“ gespendet. Gegründet wurde die Hilfsorganisation von Ärzten, die schwer erkrankten Kindern eine Freude machen wollten. Mittlerweile nehmen sie sich auch Kindern in den vom Krieg zerstörten Regionen in der Ukraine an.

Drei Stunden Unterhaltung

Nach knapp drei Stunden wurden auf der provisorischen Bühne die letzten Songs gespielt. Maderers Fazit„Genau so habe ich mir das vorgestellt.“ Das Konzert bezeichnete er als „Internationale Stub’n Musi“. „Die Ukulele ist in Neunburg angekommen“, sagte Maderer. Das sei ihm nach den vielen positiven Stimmen klar geworden. Und so fing er mit einigen Musikern noch in der Nacht nach dem Event an, sich Gedanken über eine Neuauflage zu machen.