Premiere
„Modenschau im Ochsenstoi“: Theaterstodl Burglengenfeld begeisterte das Publikum

06.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:19 Uhr
Josef Schaller
Hofbesitzer Paul Hartmann ist als Model bei der Modenschau. Im Hintergrund die Nachbarinnen Sophie, Peggy und Clementine (v. l.). −Foto: Josef Schaller

Der Burglengenfelder Theaterstodl zeigt zurzeit im VAZ sein neues Bühnenwerk. „Modenschau im Ochsenstoi“ heißt der Dreiakter von Jonas Jetten. Die ersten beiden Veranstaltungen am Samstag- und Sonntagabend waren ausverkauft.

In einem teils turbulenten Durcheinander werden die Lachmuskeln der Zuschauer insbesondere im zweiten und dritten Akt gefordert. Nicht immer ist der Vollmond schuld, wenn man nachts kein Auge zubringt. Bei Paul Hartmann, Hofbesitzer und Maler, sind es die Schulden, die ihn nicht schlafen lassen.

Der Hof ist heruntergewirtschaftet, seine Kuh Erna gibt keine Milch mehr und sein Zuchtbulle Bruno ist schwul. Zu allem Übel hat Bruno auch noch mit seinem „Bläschl“ über ein kostbares Bild geleckt. Viel Geld hätte Paul damit verdienen können. Kurze Zeit später ist das Kunstwerk auch noch spurlos verschwunden. Aber damit nicht genug. Auf dem Dachboden findet Paul eine Schachtel mit alten Briefen. Beim Lesen stellt sich heraus, dass er eine Halbschwester haben soll.

Drei scheinheiligen Dorfratschn

Als seine Nachbarinnen, die drei scheinheiligen Dorfratschn, Peggy, Clementine und Sophia, davon erfahren, fällt ihnen ein, dass die Mütter Pauls Vater sehr gut gekannt haben. Alle bilden sich plötzlich ein, Pauls Halbschwester zu sein. Dann gibt es auch noch ein Missverständnis um den schwulen Zuchtbullen Bruno. Den ein Kunsthändler namens Doktor Braun heißt auch Bruno. Und er trägt rosa Socken – sehr verdächtig.

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Turbulenzen sind vorprogrammiert. Schuld daran sind vor allem die drei Dorfratschen. Zu gerne haben sie ihr Ohr überall da, wo es Neuigkeiten gibt. Auch Uwe, Pauls Freund, erfährt so von der prekären finanziellen Situation. Bei einem Frühschoppen sucht er mit Paul das Gespräch und nach einer Lösung. Schließlich hat er die zündende Idee: Eine Modenschau im Ochsenstoi. Er beauftragt auch gleich eine Agentur und sagt Paul seine Unterstützung zu. Die Einnahmen würden gerecht geteilt werden, so sein Vorschlag. 60Prozent für ihn und die andere Hälfte für Paul.

Dass der schwule Bruno ein Zuchtbulle ist, wissen die Nachbarinnen allerdings nicht. Als Mathilde, die Frau von Paul, über Bruno spricht und erzählt, wie er hinterm Haus mit seinem Riesenpenis über die Wiese läuft und mit seinem Hinterteil wackelt, sind die Drei überzeugt, Mathilde spreche von dem Kunsthändler Bruno Braun und sind entsetzt.

Als Models einspringen

Die Lage spitzt sich zu. Die gebuchten Models für die Modenschau fallen aus. Paul, sein Freund Uwe und Kunsthändler Bruno müssen als Models einspringen. Die drei Dorfratschen werden in die Jury berufen. Bruno macht schließlich das Rennen. Aus Sicht der Beteiligten ist die Modenschau ein voller Erfolg. Die Zeitung ist allerdings anderer Meinung. Sie schreibt: „Modenschau im Ochsenstall – Der Titel passt wie die Faust aufs Auge. Statt schöne Models wurden Ochsen prämiert.“

Kein guter Tag also für Paul. Auch deswegen, weil ein Gentest tatsächlich beweist, dass alle drei Dorfratschen seine Halbschwestern sind. Doch seine Enttäuschung ist nur von kurzer Dauer. Das abhanden-gekommene Bild soll in einer Auktion für 50000 Euro versteigert worden sein. Bruno hatte das Kunstwerk mitgehen lassen. Er ist bereit, den Erlös zu teilen. Und auch die Agen-tur meldet sich und bietet für die Modenschau eine Deutschland-Tournee an. Ende gut! Alles gut.

Die nächsten Aufführungstermine sind Samstag, 11. März, um 19 Uhr, Sonntag, 12. März, um 18 Uhr sowie am Samstag, 18. März, um 19 Uhr und Sonntag, 19. März, um 18 Uhr. Karten für diese Veranstaltungen sind noch erhältlich.