„Zwickl“-Festival
Neue Trophäe für Dokumentarfilmpreis ZETT wird in Schwandorf gegossen

10.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:42 Uhr
Sie präsentierten das Modell für den neuen Preis (v. l.): Zwickl-Festivalleiterin Anne Madlene Schleicher, Bildhauerin Hanna Regina Uber, Künstler Robert Diem sowie Patrick von Arb, der stellvertretende Werksleiter der Gießerei Fronberg. −Foto: Hubert Heinzl

Das Zwickl-„Z“ hat ausgedient: Wenn am Samstag, 11. März, in der Spitalkirche zum dritten Mal der Bayerische Dokumentarfilmpreis ZETT vergeben wird, wird dafür eine völlig neue Trophäe überreicht.

Das Modell hat die in Stuttgart geborene und in Aschach bei Amberg wohnende Bildhauerin Hanna Regina Uber zusammen mit Künstler Robert Diem in Wachs gestaltet. In den nächsten zwei Wochen wird der Zwickl-Oscar in der Fronberger Gießerei bei 1400 Grad gegossen.

Üblicherweise produziert Schwandorfs ältestes Unternehmen, dessen Aktivitäten bis ins Jahr 1448 zurückreichen, Objekte zwischen 500 Kilogramm und 15 Tonnen Gewicht – etwa Gehäuse von Schiffsmotoren oder Gussteile für den Maschinenbau. Der neueste Auftrag, den die Gießerei laut stellvertretendem Werksleiter Patrick von Arb zum Nulltarif erledigt, ist deutlich filigraner.

Der neue Filmpreis wiegt zweieinhalb Kilo

Zweieinhalb Kilo wird die Filmpreis-Trophäe auf die Waage bringen, die laut Zwickl-Initiatorin und Festivalleiterin Anne Madlene Schleicher künftig bei jedem Dokumentarfilmfestival in Schwandorf vergeben werden soll.

Dotiert ist der Bayerische Dokumentarfilmpreis ZETT außerdem mit einem Preisgeld von 1000 Euro und einem Gutschein über 5000 Euro bei der Weidener Vantage Film GmbH, die hochwertige Filmkameras für professionelle Produktionen verleiht. „Damit kann man etwa für ein Dokumentarfilmprojekt für vier Wochen eine Kamera ausleihen und damit drehen“, erläutert Schleicher. Im Vorfeld desSchwandorfer Dokumentarfilmfestivals, das diesmal vom 3. bis 12. März in der Spitalkirche und dem Lichtwerk-Kino an der Postgartenstraße stattfindet, hatte eine Jury fünf Beiträge in die engere Wahl genommen, die laut Schleicher alle beim „Zwickl“ zu sehen sein werden.

Kein Pokal, sondern ein Kunstwerk

Die Filmtrophäe selbst ist laut Schleicher „kein Pokal, sondern ein Kunstwerk, das für sich steht und man sich wirklich ins Regal stellen kann“. Die beiden Künstler haben eine ausdifferenzierte und komplexe Form entworfen, die in ihren Grundzügen an eine menschliche Silhouette erinnert, aber gebrochen und aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt.

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„Thematisch gab es keine Vorgaben. Aber trotzdem war es eine Herausforderung, einen Preis für ein Dokumentarfilmfestival zu entwerfen“, erzählt die Bildhauerin. Da gab es die Vorgaben durch Produktionsprozess und Material – da war die Schwierigkeit, die Kunst der Filmproduktion in eine konkrete Gestalt zu übersetzen. Der neue Zwickl-Oscar ist nach den Worten Ubers, so etwas wie der Versuch, die komplexe Wirklichkeit mit ihren sehr vielschichtigen Elementen und unterschiedlichen Perspektiven bildnerisch darzustellen.

Die Farbgebung bleibt eine Überraschung

Die ZETT-Trophäe wird nach den Worten des stellvertretenden Werksleiters im sogenannten Grauguss-Verfahren in einem Stück angefertigt. „Zuerst machen die Mitarbeiter einen Abdruck von der Form und gießen den Hohlraum mit Kunstharz aus. Dann folgt der eigentliche Prozess“, erläutert er.

Wie sich die Filmtrophäe am Ende anfühlt oder von welcher Farbe sie ist, bleibt dagegen vorerst noch ein Geheimnis. Von Arb, der Fachmann formuliert es so: „Die Frage der Endveredelung ist noch nicht geklärt. Das wird eine Überraschung.“