Normalerweise taufen Pfarrer Andreas Schinko und der evangelische Diakon Jürgen Weich Gläubige, meistens Neugeborene. Am Dienstagmittag stand auf dem Gelände der Länderbahn in Schwandorf ein echter Koloss als Täufling vor ihnen. Der gelbe Triebwagen der Oberpfalz vom Typ „Coradia Lint 41“ erhielt im Rahmen einer Feierstunde den Namen des Landkreises Schwandorf.
Zahlreiche Ehrengäste, darunter auch Vertreter des Kreistags, folgten der Einladung der Länderbahn. Wolfgang Pollety, Geschäftsführer der Länderbahn, eröffnete zur Musik der „Landkreismusikanten“ die Veranstaltung. „Mit dem Landkreis Schwandorf sind wir seit langem verbunden“, sagte Pollety und blickte zurück. Das Team der Länderbahn gibt es seit fast 20 Jahren in der Region – zunächst als Vogtlandbahn, dann alsOberpfalzbahn.
Zug beschleunigt auf bis zu 140 km/h
Den 42 Meter langen Täufling bezeichnete Pollety als „Brot- und Butterfahrzeug“. Der Triebwagen, der künftig an der Fahrzeugseite mit dem Namen des Landkreises Schwandorf beklebt ist, wurde anno 2016 von der Firma Alstom aus Salzgitter gebaut. Das bis zu 140 km/h schnelle Gefährt verkehrt auf dem Streckennetz zwischen Regensburg-Marktredwitz-Cheb-Hof.
Landrat Thomas Ebeling freute sich über „eine tolle Sache“. Dass nun ein Zug auf den Landkreis getauft wird, passe sehr gut zur Imagekampagne für die Region. „Da sind wir sehr stolz darauf“, sagte Ebeling. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der Länderbahn und wünschte dem Triebwagen eine allzeit unfallfreie Fahrt.
Länderbahn als wichtiger Arbeitgeber
Oberbürgermeister Andreas Feller betonte in seinem Grußwort die Rolle derLänderbahnin der Großen Kreisstadt. Diese sei „ein wichtiger Arbeitgeber“. Der OB machte kein Geheimnis daraus, dass er den Triebwagen der Oberpfalzbahn auch als Modell im Maßstab 1:87 zu Hause hat. Nach den Reden „tauften“ Landrat Ebeling und Länderbahn-Geschäftsführer Pollety den Zug mit Sekt. Anschließend segneten die beiden Geistlichen das Fahrzeug mit Weihwasser.
