Zwei Jahre lang schwang das Coronavirus im Fasching das Zepter und verhinderte auch in Nittenau die traditionellen Veranstaltungen. Doch nun konnte die Faschingsgesellschaft Allotria in der Regentalhalle wieder ihren beliebten Hofball abhalten.
Zu dem unter dem Motto „Very britisch – made in England“ stehenden Faschingstreiben begrüßtePräsidentin Katrin Nerlrund 500 Gäste im voll besetzten und von der Faschingsgesellschaft mit englischen Flaggen und Girlanden prunkvoll geschmückten Saal.
Besonders begrüßte sie die Mitglieder des Ehrenpräsidiums, das die Arbeit des Vereins immer mit voller Kraft fördere und auch an diesem Ballabend wieder eine Riesenstütze für den Verein sei. Ebenso herzlich willkommen hieß sie Ehrenpräsident Josef Süß, der 40 Jahre lang an der Spitze der Faschingsgesellschaft gestanden hatte.
Auch die Queen war da
Das erste „Nittenau Helau!“ galt dem Hausherrn Bürgermeister Benjamin Boml, der sich, als Queen verkleidet, im Laufe des Abends als fleißiger Tänzer erwies. Hoch erfreut zeigte sich Nerl darüber, dass Abordnungen der Faschingsgesellschaften aus Fischbach, Nabburg, Schwandorf und Hirschau gekommen waren, um in Nittenau eine vergnügliche Faschingsnacht zu verbringen.
Auch dasPrinzenpaar Silvia I. und Sebastian I.begrüßte die Ballbesucher mit einer kurzen Ansprache. Bei der Auswahl ihrer Kostüme hatten sich die Gäste ideenreich und fantasievoll gezeigt. Neben schwarzen Engeln, Teufeln und feinen Ladies gab es zahlreiche , dem Motto des Balls entsprechend englisch angehauchte Outfits: Eine Gruppe zum Beispiel präsentierte sich in Schottenröcken, aber auch Robin Hood, James Bond und typisch gekleidete Polizisten waren vertreten, ebenso wie Faschingsfans mit Kostümen im Stil der Nationalflagge Union Jack.
Partyband kam beim Publikum gut an
Als echte Stimmungskanone erwies sich die fünfköpfige Partyband „Wolfsegger“. Vom ersten Ton an heizten die Musiker dem Publikum ein. Das musikalische Angebot der Band umfasste ein breites Spektrum. Das gefühlvolle STS-Lied „Gö, du bleibst heut Nacht bei mir“ war dabei ebenso vertreten wie das die Stimmung anheizende „Koa Hiatamadl“ von Hubert von Goisern oder das Bobfahrerlied, das sich als absoluter Renner erwies. Das Publikum zeigte sich von der Musik der fleißigen Band begeistert und bevölkerte die immer gut gefüllte Tanzfläche mit unermüdlichem Einsatz. Da durfte natürlich auch eine lange Polonaise nicht fehlen. Höhepunkte des Abends waren die Auftritte der Garden der Faschingsgesellschaft Allotria. Den Reigen eröffneten die in lila-gold gekleideten Tänzerinnen der Prinzengarde. In ihrem Gardetanz zeigten sie perfekt aufeinander abgestimmte Bewegungsabläufe mit klassischen Elementen und Figuren, die zugleich eine hohe sportliche Leistung darstellten.
Schwungvoll präsentierte sich die Jugendgarde, die im pinkfarbenen Glitzerlook auftrat. Kurz vor Mitternacht zeigte eine Gruppe von ehemaligen Gardetänzerinnen und -tänzern teils in roten, teils in silbernen Pailletten-Kostümen einen Show-Tanz zu einem Medley aus Songs der Rockband Queen. Alle tänzerischen Darbietungen rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.
Engagierte Trainerinnen in Nittenau
Zwischen den Gardeauftritten hatte die Mittelbayerische Gelegenheit, mit den Trainerinnen zu sprechen. Verantwortlich für die neun Tänzerinnen der Prinzengarde ist Vizepräsidentin Bianca Hermann, die die Choreografie entwirft und auch die wöchentlichen zwei- bis dreistündigen Trainingseinheiten leitet. In den Händen von Melanie Hermann liegen die Choreografie und Leitung der Jugendgarde. „Wir trainieren wöchentlich zwei Stunden, um diese Leistung erbringen zu können. In der diesjährigen Saison hatten wir bisher sieben Auftritte“, sagte sie.
Angesprochen auf ihre zeitaufwendigen Tätigkeiten für die Faschingsgesellschaft, antwortete Hermann aus voller Überzeugung: „Fasching ist unser Leben. Die Faschingsgesellschaft ist für uns wie eine Familie.“
Als Queen verkleidet erschien Bürgermeister Benjamin Boml beim Ball – im Bild mit seiner Frau Katharina.
Ein Hingucker waren diese feinen englischen Ladies im Look der 1920er Jahre. -Foto: Fotos: Friedrich Gluth
