Nachverdichtung für Kruckental
Schwandorf will Bebauungsplan für das Gebiet bei Kronstetten aufstellen

12.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:09 Uhr
Die Gartenstraße ist Teil des Areals, das vom geplanten Plan umfasst wäre. −Foto: Martin Kellermeier

Es war 2019, als Anwohner in der Fliederstraße Alarm schlugen. Sie befürchteten, dass durch größere Bauprojekte der Charakter ihres Viertels verloren gehen könnte. Deshalb wollte die Stadt einen Bebauungsplan für das gesamte Areal aufstellen lassen. Inzwischen ist der Plan aber deutlich geschrumpft.

Die Diskussion beschäftigt die Stadt seit vielen Jahren. Alles fing 2019 an, nachdem die SPD im Stadtrat eine Erhaltungssatzung beantragt hatte. Weil das aus Sicht der Stadt keine Option war, wurde alternativ beschlossen, einen Bebauungsplan für das gesamte Areal aufzustellen.

Unter dem Namen „Siedlungsstrukturerhalt“ sollte das Werk sicherstellen, dass sich künftige Bauvorhaben gut in das Viertel einfügen. Gleichzeitig hatte der Stadtrat eine Veränderungssperre beschlossen, die die Struktur so lange sichern sollte, bis der Bebauungsplan steht.

Nur für das Kruckental soll es einen Bebauungsplan geben

Doch mittlerweile ist klar: Aus dem Vorhaben wird in diesen Dimensionen nichts. Für das Gebiet nördlich der Wackersdorfer Straße und der Tannenstraße wurde das Bauleitplanverfahren zwischenzeitlich eingestellt. Auch die Veränderungssperre wurde laut Albina Harito, der Leiterin der Stadtplanung, bereits im November außer Kraft gesetzt.

Nur für einen kleinen Teil soll es jetzt noch einen Bebauungsplan geben – nämlich für das Kruckental. Dabei geht es um ein Gebiet, das im Norden durch die Föhrenstraße, im Osten durch die Kruckentalstraße, im Süden durch die Kruckental- und die Wackersdorfer Straße sowie im Westen durch die Straße „An der Schwefelquelle“ begrenzt wird. Insgesamt sind das 5,5 Hektar.

Das könnte Sie auch interessieren:„Essen auf Rädern“: In Schwandorf und im Städtedreieck ist Ersatz in Sicht

Das fragliche Gebiet habe „aufgrund der vorhandenen Baulücken“ ein großes Potenzial für Nachverdichtungen, sagte Harito. Das berge zugleich die Gefahr, dass es städtebauliche Ausreißer geben könnte. Deshalb strebt die Stadt eine Feinsteuerung an – mit dem Ziel, eine nachhaltige Nachverdichtung zu ermöglichen.

Denn bisher gibt es für einzelne Grundstücke entweder gar keinen oder nur einen einfachen Bebauungsplan, wie es in der Beschlussvorlage heißt. Für mögliche Bauprojekte würde also der Paragraf 34 des Baugesetzbuches greifen, wonach sich Projekte in die Eigenart der Umgebung einfügen müssen. Das lässt mitunter einen großen Spielraum.

In Kruckental gibt es mehrere unbebaute Flächen – und deswegen auch Steuerungsbedarf

Für die Unabhängigen Wähler fragte Kurt Mieschala, was konkret geregelt werden soll und wieso der neue Bebauungsplan so klein ist, wenn man ihn mit dem Plan „Siedlungsstrukturerhalt“ vergleicht. Laut Harito sei das im Dezember eingehend diskutiert worden. Dabei sei man zudem Ergebnis gekommen, dass das Gebiet Kruckental der einzige Bereich ist, der wegen mehrerer unbebauter Flächen tatsächlich Steuerungsbedarf habe. Deswegen habe man den Plan auf diesen Geltungsbereich verkleinert.

Als Sprecher des SPD-Fraktion erinnerte Manfred Schüller an die „jahrelange Forderung aus dem Stadtrat“, in dem Gebiet für „geregelte Verhältnisse“ zu sorgen. Das Ziel sei eine Nachverdichtung, die nachhaltig ist. Es sei nicht das Gebiet, das man sich ursprünglich gewünscht habe – aber doch ein Teil, in dem man für geordnete Verhältnisse sorgen könne, sagte Schüller. Er hoffe, dass der Satzungsbeschluss demnächst erfolge.

Die Entscheidung, grünes Licht für die Aufstellung des Bebauungsplans zu geben, fiel im Planungs- und Umweltausschuss einstimmig.