Reisen
Schwandorfern gefiel es in Klattau

Über 80 Kinder und Eltern machten sich mit zwei Bussen auf den Weg in die sehenswerte Stadt Klatovy.

25.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:56 Uhr
Der Ausflug sorgte für einen kurzweiligen Ferientag. −Foto: Stefan Kuhn

Eine gelungene Premiere war die gemeinsame Familienfahrt des Kreisjugendamtes Schwandorf mit dem Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) in Schönsee, berichtet das Landratsamt Schwandorf. In Klatovy standen die Klattauer Katakomben auf dem Programm. Diese wurden unter der Jesuitenkirche der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria und des Hl. Ignatius 1656 bis 1675 als Begräbnisstätte für Geistliche angelegt.

Zuerst fanden nur Mitglieder des Jesuitenordens und Gläubige, später auch Adelige, Bürger, Soldaten hier ihre letzte Ruhestätte. Die Leichname wurden nicht künstlich mumifiziert. Zur natürlichen Mumifizierung kam es durch eine Austrocknung der Luft durch ein ausgeklügeltes Lüftungssystem. Somit kann man heute noch knapp 40 gut erhaltene Körper bestaunen.

In der berühmten Barockapotheke „Zum Weißen Einhorn“, einem Unesco -Weltkulturerbe, konnten die Gäste die komplette barocke Ausstattung bewundern, die bis 1966 so noch genutzt wurde. Ein interessanter Vortrag erklärte Heilungsmethoden und Herstellung von Medikamenten in der damaligen Zeit, unter denen ein Blutegel und ein eingelegter Bandwurm besonders bei den kleinen Besuchern für gerümpfte Nasen sorgten.

Jeder konnte sodann nach Lust und Laune den Marktplatz und seine Umgebung erkunden oder den „Schwarzen Turm“ besteigen, der im Jahr 1547 zur Verteidigung gebaut wurde. An der beeindruckenden Glocke vorbei führen enge Stiegen den 82 Meter hohen Turm hinauf, wo sich ein grandioser Rundblick auf die Stadt bot.

Die jungen Teilnehmer fieberten vor allem der Wasserburg Svihov aus dem 16. Jahrhundert entgegen, wo Teile des Films „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gedreht wurden. Diese bekannte deutsch-tschechische Koproduktion hat wohl jeder um die Weihnachtszeit schon mal gesehen. Eine Ausstellung, reich bebildert und mit zahlreichen Ausstellungsstücken, Kostümen, Kutschen, Einrichtungsgegenständen und Filmsequenzen, ließen den Film lebendig werden. Voller neuer Eindrücke trat die Reisegruppe die Rückreise in die Heimat an und war sich einig, einen ereignisreichen und tollen Ferientag erlebt zu haben.