Schwandorf
SPD-Stadtverband nun mit Doppelspitze

Karin Frankerl und Josef Damm führen künftig Schwandorfs SPD. Alt-OB Helmut Hey übte Kritik am Festakt zum Landkreisjubiläum.

16.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:25 Uhr
Dietmar Zwick
Karin Frankerl und Josef Damm (vorne) führen als gleichberechtigte Vorsitzende mit ihren Stellvertretern Manfred Schüller (2. v. l.) und Andreas Weinmann (nicht im Bild) den SPD Stadtverband Schwandorf. −Foto: Dietmar Zwick

Der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands Schwandorf, Manfred Schüller, lud am Freitagabend zur Neuwahl der Vorstandschaft ins Turmrestaurant Obermeier. Auch Altlandrat Hans Schuierer und Alt-OB Helmut Hey konnte er dazu begrüßen.

Den Rückblick begann Schüller mit der Information, dass er nicht mehr als Vorsitzender antreten wird. Er blickte zurück auf 25 Jahre, in denen er parteiinterne Führungspositionen innehatte. Seit 2018 war er Vorsitzender des SPD-Stadtverbands. Nun sei er der Meinung, dass sich ein bestimmter Stil, mit einem verengten Blickwinkel, eingeschliffen habe. Darum solle der Staffelstab an ein anderes Mitglied mit neuen Ideen weitergereicht werden.

Schüller betonte, dass das übergeordnete Ziel des Stadtverbandes die Kommunalwahl ist. Zum Ausgang im Jahr 2020 äußerte er sich enttäuscht. Die Kommunalwahl habe zu einem Zeitpunkt stattgefunden, wo der Trend gegen die SPD gesprochen habe. OB-Kandidatin Karin Frankerl schaffte es nicht einmal in die Stichwahl. Zudem verlor man im Stadtrat zwei Sitze. Das schmerze sehr, erklärte Schüller. Gleichzeitig dankte er allen Wahlkämpfern für ihr Engagement. „Der Stadt hätte ein Wechsel 2020 mehr als gutgetan“, erklärte der scheidende Vorsitzende.

Viele Ideen der Stadtspitze kämen von der SPD

Projekte, die derzeit in der Stadt angegangen werden, sind laut Schüller Impulse von überregionalen Stellen, wie der Bau des Landesjugendamtes oder der Neubau der Naabbrücken. Was aus dem Schwandorfer Rathaus zuletzt angepackt wurde, seien Anträge, die die SPD längst im Stadtrat vorgebracht habe. Schüller dachte hierbei an den Umbau der Friedrich-Ebert-Straße oder auch die Neugestaltung des Stadtparks. Nun würden diese Projekte mit einer Zeitverzögerung umgesetzt.

Schüller ging auch auf Veranstaltungen der SPD ein, wie den politischen Aschermittwoch und den Jahresempfang. Letzterer solle heuer im Sommer stattfinden, um das Ohr auch wieder an den Bürgern zu haben.

Kassenrevisor Helmut Hey bescheinigte eine hervorragende Kassenführung. Gleichzeitig konnte er sich eine Spitze zumFestakt des 50-jährigen Landkreisjubiläumsnicht verkneifen. Dieser sei misslungen gewesen. Hey habe sich geniert und geschämt, denn von den Rednern sei in keiner Weise gewürdigt worden, was in 50 Jahren aus dem Landkreis wurde.

Schüller künftig in der zweiten Reihe

Sodann wurde die Vorstandschaft neu gewählt. Gleichberechtigte Vorsitzende sind Karin Frankerl und Josef Damm, als deren Stellvertreter fungieren Manfred Schüller und Andreas Weinmann. Zum Kassier wurde Alfred Braun gewählt, Schriftführerin ist Maria Lell. Die Kassenrevisoren heißen Karl-Heinz Kagermeier und Helmut Hey, Orga-Leiter ist Matthias Kuhn. Zu den Vertretern der Arbeitsgemeinschaft wurden Daniel Breitschaft, Sandra Gierl und Wolfgang Strahberger bestimmt.

Der frühere Landtagsabgeordnete Franz Schindler sagte in seiner Rede, dass durch den Ukraine-Krieg eine veränderte Weltsituation herrsche. Die goldenen Jahrzehnte und die Zeiten des Aufschwungs gingen zu Ende, der Krieg und der Klimawandel würden der Gesellschaft noch viel abverlangen.