Kirche
Standing Ovations für Oratorienchor

Der Schwandorfer Chor begeisterte mit Rossinis „Petite Messe Solennelle“. Dirigent Kraus schuf eine harmonische Einheit.

22.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:56 Uhr
Dietmar Zwick
Die Sänger waren über den ganzen Altarraum verteilt. −Foto: Dietmar Zwick

Das lange Warten hatte ein Ende, denn am Sonntag präsentierte der Oratorienchor Schwandorf unter der Leitung des Dirigenten Wolfgang Kraus die „Petite Messe Solennelle“ (kleine feierliche Messe) in St. Jakob. Bereits im Juni/Juli, als es wieder erlaubt war, fingen die Proben zuerst in kleinen Gruppen an und im weiteren Verlauf kamen alle zusammen, erklärte Kraus. Er sei an die Aufgabe gerne herangegangen. Es war etwas ganz Neues für den Chor und eine Herausforderung für alle. Speziell seien es die beiden langen Chorfugen, welche schwierig und anstrengend sind. Das liege am komplizierten und unterschiedlichen Rhythmus, betonte Kraus.

Die Messvertonung von Gioachino Rossini gilt als das bedeutendste Werk der letzten Arbeitsphase Rossinis und als eine seiner wichtigsten geistlichen Kompositionen. Die Petite Messe Solennelle entstand im Jahr 1863, also 34 Jahre nach der Komposition von Rossinis letzter Oper Guillaume Tell in Passy, wo Rossini die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbrachte. Die Uraufführung fand am 14. März 1864 zur Einweihung der Privatkapelle des gräflichen Paares in Paris statt. Das Werk sei in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Dabei falle die ursprüngliche Besetzung für Soli, Chor, zwei Klaviere und Harmonium auf.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin MdB Martina Englhardt-Kopf erfüllten die Sänger die Kirche mit einem Wohlklang. Obwohl der Oratorienchor situationsbedingt nicht in voller Stärke auftreten durfte, überzeugte er mit knapp 30 Sängern und in Begleitung von vier Solisten sowie zwei Instrumentalisten und zeigte sich mit klarer Intonation von seiner besten Seite. Das war nicht zuletzt ein Verdienst des musikalischen Leiters Wolfgang Kraus, der alle zu einer harmonischen Einheit zusammenführte. Die Solisten waren Manuela Falk (Sopran), A-reum Lee (Alt), Stefan Schneider (Tenor) und Martin Popp (Bass). Claudia Gerstman begleitete auf dem Klavier und Johannes Raab am Harmonium. Die meisterliche Leistung belohnten die Zuhörer mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovations. (szd)