Breitband
Steinberg am See will mit Glasfaser in die Zukunft

06.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:34 Uhr
Johann Ippisch
Adrian Richter von der Leonet AG nahm den von Bürgermeister Harald Bemmerl (l.) unterzeichneten Vertrag zum Ausbau des Glasfasernetzes entgegen. −Foto: Johann Ippisch

Als „historisch“ bezeichnete Bürgermeister Harald Bemmerl den bei der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates einstimmig gefassten Beschluss, den Glasfaserausbau 2023 und 2024 mit der Firma Leonet aus Teisnach vorzunehmen.

Adrian Richter, Leiter der Kommunalbetreuung bei dem Unternehmen, konnte den noch in der Sitzung unterzeichneten Vertrag mit nach Hause nehmen. Damit geht die Gemeinde Steinberg am See mit der neuesten Netztechnologie in die Zukunft. Sowohl Privat- und Geschäftskunden können je nach Bedarf verschiedene Angebote nutzen. Sie reichen von 50 Megabit pro Sekunde im Downloadbereich und zehn Megabit im Uploadbereich bis zu 1000 Megabit im Download und 250 Mbit pro Sekunde im Uploadbereich. Das Angebot solle ab dem zweiten bzw. dritten Quartal 2024 zur Verfügung stehen, sagte Adrian Richter, der das Projekt dem Gemeinderat nochmals erläuterte. Das geplante Ausbaugebiet umfasst nach seinen Worten die Orte Steinberg am See, Oder und auch Spitalhaus und damit 692 begünstigte Gebäudeadressen sowie 938 Wohn- und Geschäftseinheiten. Der Baustart sei im zweiten Quartal 2023 geplant. Die Verlegung der Glasfaserkabel werde im klassischen Tiefbau, gegebenenfalls aber auch im sogenannten „Pflugverfahren“ oder mit der „Erdrakete“ vorgenommen, sagte Richter. Er rechnet mit einer Realisierungszeit von rund 57 Wochen.

Beratung im Rathaus

Vorerst beginnt vom 5. August bis 30. September 2022 die Vorvermarktung. Interessenten können sich im Beratungsstützpunkt im Rathaus in Steinberg am See jeweils am Freitag von 9 bis 18 Uhr sowie am Samstag von 9 bis 12 Uhr informieren. Ziel ist es laut Reinhard Schuss von der Verwaltungsgemeinschaft, dass am Ende auf Gemeindegebiet 100 Prozent Glasfaser zur Verfügung stünden.

Aber auch weitere Infrastruktur-Maßnahmen waren bei der vorgezogenen öffentlichen Sitzung in Steinberg am See von Bedeutung. Björn Letz, Bauoberrat vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach, stellte dem Gremium denNeubau des Kreisverkehrs Odersowie die damit verbundenen Baumaßnahmen an der Staatsstraße 2145 vor.

Bereits am Montag rücken die Baufahrzeuge an, um den Bau der Behelfsumfahrung an der Kreuzung vorzunehmen. Dies wird laut Letz rund zwei bis drei Wochen dauern. Bis Ende Oktober soll an der Kreuzung Oder – Kreisstraße SAD 2 – Staatsstraße 2145 (Schwandorf-Nittenau) der Kreisverkehr fertiggestellt sein, sagte der Bauoberrat. Priorität habe vorerst der Vollausbau des Kreisverkehrs, der am 25. Juli beginnen solle. Während der gesamten Bauphase sei es unvermeidbar, dass es zu Umfahrungen komme. Der Steinberger See unddamit auch die Holzkugelmüsse über die Ausfahrt A 93 Schwandorf-Mitte angefahren werden. Im September 2022 werde die Kreisstraße SAD 2 (Richtung Klardorf) für zwei bis drei Wochen gesperrt und müsse ebenfalls großzügig umfahren werden.

Straßenausbau erst 2023

Die weiteren Baumaßnahmen an der Staatsstraße 2145, bei denen es sich im Wesentlichen um die Oberbauverstärkung handelt, werden nach Angaben des Bauoberrats überwiegend erst 2023 vorgenommen. Kleine Änderungen seien auch an der Einmündung zur Industriestraße nach Wackersdorf geplant. Vom Bau neuen Kreisverkehr erhoffen sich die Verantwortlichen, dass ein Unfallschwerpunkt beseitigt wird.