Nach der Ausbildung
Technisches Handwerk auch im Kreis Schwandorf mehr denn je gefragt

19.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:06 Uhr
Maximilian Lindner (vorne, 3. v. l.) und Sven Keck (vorne, 4. v. l.) legten die besten Abschlüsse hin. Unter anderem gratulierten Michael Zinnbauer (vorne, r. ), Andreas Wopperer (hinten, 2. v. r.), Alois Meyer (hinten, 3. v. r.) und Gerhard Ulm (vorne, 2. v. l.). −Foto: Dietmar Zwick

Am Donnerstag fand im Beruflichen Schulzentrum die Freisprechungsfeier der Innungsgemeinschaft Metall, Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik für die Landkreise Schwandorf Amberg-Sulzbach, Regensburg und Cham statt.

Insgesamt traten 45 Auszubildende zur Prüfung an, 41 davon bestanden. Prüfungsbeste sind Feinwerkmechaniker Seven Keck von F.EE aus Neunburg mit der Note 1,3 und Anlagenmechaniker Maximilian Lindner von Fersch aus Oberviechtach mit der Note 1,8.

Zur feierlichen Übergabe der Gesellenbriefe, die von von den Kreuzbergmusikanten umrahmt wurde, begrüßte Obermeister Michael Zinnbauer zahlreiche Ehrengäste. Er berichtete von hervorragenden Ergebnissen und Leistungen des Handwerkerjahrgangs 2022/’23. Zudem konnten die Prüfungen ohne größere pandemiebedingte Einschränkungen organisiert werden.

„Zeitenwende“ gilt auch für das Handwerk

„Heute bekommt ihr euren Lohn, auf den ihr dreieinhalb Jahre zielstrebig Tag für Tag hingearbeitet habt“, sagte Zinnbauer. Der Obermeister griff das Wort des Bundeskanzlers auf und stellte auch den Absolventen eine „Zeitenwende“ in Aussicht, die das Handwerk vor Herausforderungen stellen werde. Zum einen nannte er den Fachkräftemangel, zum anderen das Aus für alle Gas- und Ölkessel und den Zwang zum Heizungstausch. Das Thema treibe die Bevölkerung um und führe zu einer Flut an Nachfragen. Es seien also weiter nicht nur Akademiker gefragt, sondern mehr denn je technische Handwerksberufe, so Zinnnbauer.

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Studiendirektor Alois Meyer von der Schulleitung freute sich, dass die Feier im BSZ stattfinden konnte. Dies sei ein klares Zeichen dafür, dass die duale Ausbildung nicht nur so heiße, sondern auch gelebt werde. Handwerk und Berufsschule gingen Hand in Hand. Die Zusammenarbeit sei eine wichtige Basis für den Erfolg der beruflichen Bildung sowie auch der Wirtschaftskraft. Mit ihrer Ausbildung hätten die Absolventen ein wichtiges Fundament für das künftige Leben gelegt, auf das sie aufbauen könnten. „Sie werden gebraucht, und alle Türen und Möglichkeiten stehen Ihnen offen“, sagte Meyer. Angetrieben durch die Digitalisierung, ändere sich die Arbeitswelt schnell. Hier gelte es, Schritt zu halten mit Weiterbildungen.

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Gerhard Ulm, Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, bescheinigte den Absolventen, dass sie nun eine Erfahrung gemacht hätten, bei der sie Fleiß, Mut und Engagement an den Tag legen mussten. Der Gesellenbrief sei ein Qualitätssiegel in Deutschland und die akademische und berufliche Ausbildung durch den deutschen Qualifizierungsrahmen gleichgesetzt worden. Auch die Bedeutung der Absolventen für die Umsetzung der Energiewende betonte der Vizepräsident. Die Absolventen hätten sich zu einer vernünftigen Berufswahl entschieden.

Wopperer: Nicht jeder muss studiert haben

Es müsse längst nicht jeder studiert haben, denn die Wirtschaft brauche auch gute Handwerker, hob 2.Bürgermeister Andreas Wopperer hervor und dankte den Betrieben und der Berufsschule, die diese Ausbildungen ermöglichen. Auch für die Kommunen sei es wichtig, dass sie auf leistungsfähige Betriebe und Handwerker zurückgreifen könnten. Wie die Vorredner gratulierten auch Kreishandwerksmeister Florian Danzl und der Obermeister der Metallinnung, Franz Schlegl.

Hervorragende Leistungen in Feinwerkmechanik erbrachten: Christian Weiß (1,6), Mühlbauer Maschinenbau Runding; Marius Käsbauer (2,0), Maschinenfabrik Herbert Meyer Rötz; und Matthias Lippert (2,2) FS-Technologies Bruck. Prüfungsbeste aus dem Bereich Anlagenmechaniker Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik waren Leonhard Hüttner (1,9), Gietl & Sohn Nabburg; Norwin Dirscherl (2,1), Heizung Kopp Neunburg, und Robert Bullmann (2,2), Gebrüder Zinnbauer Schwandorf.