Artenschutz
Teublitz soll blühen

Insektenfreundliche Bepflanzung ist Ziel des neuen Mäh- und Pflegekonzepts.

09.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:13 Uhr
Der neu angelegte Kreisverkehr im Ortsteil Saltendorf fällt durch die bunt blühende Bepflanzung sofort ins Auge. −Foto: Thomas Stegerer

Der Bau- und Umweltausschuss hat einer Pressemitteilung der Stadt zufolge in seiner Sitzung für ein neues Pflege- und Mähkonzept gestimmt. Hintergrund der Entscheidung ist es, das Ortsbild der Stadt weiter aufzuwerten.

So sollen bis zum Ende nächsten Jahres die Änderungen abgeschlossen sein. Dazu zählt die Schaffung blühender Grünflächen an zentralen Plätzen der Stadt. Da damit mehr Pflegeaufwand bei gleichbleibender Arbeitskraft einhergeht, wurden alternative Bepflanzungen, die mit bis zu zweimaliger Pflege pro Jahr auskommen, an abgelegeneren Stellen festgelegt.

Wichtig bei der Entscheidung war, dass weiterhin auf bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung geachtet wird. „Ich bin absolut überzeugt von unserem Pflege- und Mähkonzept“, stellte Bürgermeister Thomas Beer fest. „Damit schaffen wir nicht nur ein noch schöneres Ortsbild, sondern zugleich zahlreiche Quellen, welche Bienen, Hummeln und Schmetterlinge mit energiereichem Nektar versorgen.“

Bereits seit zwei Jahren war man seitens der Stadtgärtnerei und der Gremien bestrebt, alternative Pflanz- und Pflegeprojekte zu starten. So wurde jüngst Anfang 2021 der Kreisverkehr im Ortsteil Saltendorf umgestaltet, folgen wird spätestens im nächsten Frühjahr der Kreisverkehr in Teublitz Nord. Bereits in Angriff genommen wurde die neue Pflanzanlage vor dem Mehrgenerationenhaus, die schon in wenigen Wochen fertiggestellt sein wird.

Im Vorfeld der Sitzung des Ausschusses wurde zur Veranschaulichung der anvisierten Neuanpflanzungen an abgelegeneren Stellen im Ortsteil Premberg neben der Bushaltestelle eine Musterbepflanzung angelegt. Darin finden sich unterschiedliche Pflanzenmischungen, die im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz kommen, so der Beschluss. Welche der drei Musterpflanzungen an welchem Standort angelegt wird, richtet sich nach örtlicher Begebenheiten wie etwa Schattenwurf und Sonneneinstrahlung. Um den Pflege- und Gießaufwand dennoch so gering wie möglich zu halten, werden etwa in den Verkehrsinseln trockenheitsverträgliche Pflanzen gesetzt und auch weiterhin Wildblumen- und Kräuterwiesen geschaffen.

Weiterhin ist vorgesehen, dass größere Rasenflächen nur noch an den Rändern regelmäßig gemäht werden. Mittig der Rasenflächen wird man künftig auf zwei Mal im Jahr stattfindende Mäharbeiten umstellen.

Praktiziert wird diese Art der Mahd bereits am Lärmschutzwall am Ortseingang Katzdorf, am Hochwasserweg Kuntsdorf und künftig auch auf der Grünfläche in der Münchshofener Straße, gegenüber des SC-Geländes. Anvisiert ist die Umsetzung dieser Praxis auch auf Flächen am Premberger Anger oder innerhalb von städtischen Betriebsgeländen, die in Zukunft nicht mehr neu verpachtet werden.

Denkbar ist auch eine Schaffung von Kräuterbeeten an ausgewählten Stellen, an denen sich dann Bürger mit selbst geerntetem Basilikum oder Majoran versorgen dürfen. Mit dem neuen Konzept könnte es gelingen, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, nicht jeden Halm, auch im eigenen Garten, sofort wegzuschneiden, erklärt Stadtbaumeisterin Sabine Eichinger. „Schon vereinzelte höherwüchsige Pflanzen dienen Insekten zur Eiablage und somit der Artenvielfalt.“

Grünflächen, die aufgewertet werden sollen, sind der Ortseingang Hugo-Geiger-Siedlung beim Bahnübergang, die Straßeninseln in Teublitz West und Fischbacher Straße, die Kreuzung SAD 1, der Kreisverkehr in Teublitz Nord, Grünanlagen und Straßenbegleitgrün in Teublitz West, Mehrgenerationenhaus Straßenseite, Kurveninsel Rötlsteinstraße mit Gedenkstein, Straßeninsel Lohstraße, Ecke Salzstraße, Höhe Pachnerstraße, Anlage Dorfbrunnen Naabstraße, Straßeninseln Schwandorfer Straße, Randbereiche der Bushaltestellen Schwandorfer Straße und der Bereich des Weihnachtsbaums Katzdorf.