Neunburg vorm Wald
Wenig Diskussion bei Bürgerversammlung

Margit Reichl vertrat Bürgermeister Martin Birner, der in Quarantäne ist. Ein Bürger hatte Fragen zum Leichenhaus.

18.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:11 Uhr
Ralf Gohlke
Freie Plätze waren heuer bei der Bürgerversammlung in Neunburg sogar eher erwünscht, um das Ganze coronagerecht über die Bühne zu bringen. −Foto: Ralf Gohlke

Am Mittwoch feierte die Schwarzachtalhalle eher unfreiwillig ihre Premiere als Veranstaltungsort für die Bürgerversammlung. Grund war die Vorsorge gegen Ansteckung mit Corona. Der Besuch entsprach dennoch in etwa dem der Vorjahre im Gasthof Sporer.

Für eine Überraschung sorgte die Tatsache, dass nicht Bürgermeister Martin Birner am Rednerpult erschien, sondern seine Stellvertreterin Margit Reichl. Sie lieferte auch gleich die Begründung: „Wegen eines Kontaktes ist Martin Birner in Quarantäne. Er ist nicht infiziert und ihm geht es gut“, erklärte sie. Der Bürgermeisterhatte bereits Covid-19 und gilt daher als genesen. „Ich muss das nicht noch einmal haben“, hatte er erst kürzlich an anderer Stelle in Richtung der Impfverweigerer geäußert.

Reichl griff das Thema gleich noch einmal auf, als sie darauf verwies, dass die Bürgerversammlung 2020 abgesagt worden war. „Heute haben wir sogar schlechtere Zahlen, wollten aber nicht erneut absagen“, begründete sie.

Jobs: Neunburg liegt knapp hinter Wackersdorf

Daraus resultiere eine hervorragende Steuerkraft, die andererseits dazu führe, dass die Stadt ihre Investitionen ohne Schlüsselzuweisungen schultern müsse. Sie streifte die Finanzen und die Verschuldung, bevor sie zu den derzeit großen Investitionen kam. Dabei stellte sie noch einmal heraus, dass dieRathauserweiterung keinen Luxusbaudarstelle, sondern einen Zweckbau.

„Wir mussten schon Praktikanten abweisen, weil einfach keine Arbeitsplätze mehr frei waren“, meinte sie. Zudem betonte sie den hohen Arbeitsaufwand zur Entwicklung vonPlänen für neue Baugebieteund Förderprogramme. Zu letzterem gab es auch Lob für die zum Teil schon im Bau oder noch in der Planungsphase befindlich Vorhaben privater Investoren.

Job-Platz-Kreisel nun 2022?

Weitere Themen waren das Schulwesen, Arbeiten und Sanierung am Verkehrsnetz, die touristische Entwicklung um den Stausee, das neue Abwasserkonzept, die Ausstattung der Feuerwehren und des Bauhofes und einige mehr. So hoffte sie, dass die Umsetzung der Pläne für denKreisverkehr am Jobplatz 2022in Angriff genommen werden können.

Einwohner:Beschäftigte:Finanzen: Investitionen:Zukunftsweisende Maßnahme:Bauen:
Mit Stand 1. Januar 2020 verzeichnete die Stadt 8345 Einwohner, der Stand zum 12. Oktober betrug 8289.In Summe waren im Vorjahr 4316 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 2614 Einpendler. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,7 Prozent.Der Gesamthaushalt für 2021 beträgt 29.422760 Euro, das Ergebnis 2020 bei 29.097552 Euro. Der Schuldenstand liegt bei rund 24,8 Millionen Euro (2227 Euro pro Kopf).Die größten Brocken sind die Rathauserweiterung und die Sanierung und Erweiterung der Grundschule Ledererstraße. Derzeit in Arbeit ist eine Konzeptstudie zur Erweiterung des Marienheimes.Mit der Gründung des ersten kommunalen Gesundheitszentrums (MVZ) soll die ärztliche Versorgung auf Dauer gesichert werden.Die Bautätigkeit wird durch Ausweisung verdichteter Baugebiete gefördert und in den Ortsteilen. Private Investoren schaffen zusätzlich Wohnraum. (ggo)

In der Diskussion ging es einmal mehr um dasThema Leichenhaus. Der Fragesteller wünsche sich mehr Bürgerbeteiligung. Margit Reichl erklärte, dass bereits intern entsprechende Planungen liefen. In der kommenden Woche sei ein Ortstermin mit Raimund Karl vom Landesamt für Denkmalpflege vorgesehen. Entwarnung konnte sie hinsichtlich der These geben, der Gewölbekeller sei einsturzgefährdet. Eine Prüfung der Baustatik liege bereits seit längerem vor.