Workshop in Schwandorf
Wenn der Hund zum Wasser-Retter wird

10.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:28 Uhr
Max Schmid
BRK-Wasserretterin Silvia Seitz mit ihrer angehenden Wasserrettungshündin Nora −Foto: Seitz

Am Klausensee fand kürzlich ein spezieller Kurs mit Vierbeinern aus ganz Bayern statt. Schäferhündin Nora und ihr Frauchen Silvia Seitz könnten schon bald für ein Novum im Landkreis Schwandorf sorgen.

Ein bayernweiter Workshop mit zwölf Wasserrettungshunden der BRK-Wasserwacht fand am Klausensee statt. Angeregt durch eine Reportage im ortsgruppeninternen Wasserwacht-Magazins fand der Workshop der Arbeitsgruppe Wasserrettungshunde in der Wasserwacht in Präsenz statt. Marco Greiner, Ausbilder und Mitglied der Kreiswasserwacht Augsburg und sein Team hatten die zwölf Teilnehmer mit Hunden aus ganz Bayern bereits vorab in einem Online-Theorieteil mit allen Fakten rund um das Thema informiert.

Seit 2015 bildet die Kreiswasserwacht Augsburg Hundeführer und Wasserrettungshunde nach dem italienischen Vorbild S.I.C.S. (Scuola Italiana Cani Salvataggio) aus. Ein Wasserrettungshund wird dabei aktivzur Rettung von Menschenleben eingesetzt.Er unterstützt seinen Hundeführer, der dafür eine Ausbildung zum Wasserretter absolviert hat. Der Hund soll dabei nicht den Rettungsschwimmer ersetzen, sondern seine Arbeit gezielt erleichtern. So können diese Hunde ihren Hundeführer und einen Patienten an Land schleppen, ein in Not geratenes Schlauchboot mit mehreren Personen ziehen oder es den Einsatzkräften ermöglichen, auf einem Boot sofort mit medizinischen Maßnahmen zur Erstversorgung zu beginnen.

Nora gehört eigentlich nicht zur wasserbegeisterten Rasse

Wasserrettungshunde tragen für ihre Arbeit ein spezielles Schwimmgeschirr, das Schwimmweste und Arbeitsgeschirr mit vielen Halteschlaufen und Ösen zugleich ist. Hunderassen wie Retriever, Labrador oder Neufundländer sind schnelle und ausdauernde Schwimmer. Rettungsschwimmerin Silvia Seitz von der BRK-Wasserwacht Ortsgruppe Schwandorf erfüllt mit der eineinhalbjährigen Schäferhündin Norajana (Rufname Nora) bereits einige der Anforderungen, auch wenn ein Schäferhund nicht gerade zu den typischen wasserbegeisterten Hunderassen gehört.

Nora sei schon als Welpe fröhlich durch die Flachwasserzonen des Klausensees gehüpft und auch in jede Pfütze gesprungen, berichtet Silvia Seitz. Sie selber habe inzwischen nach der Ausbildung zum Rettungsschwimmer weitergemacht bis zum notwendigen Wasserretter. Was lag also näher, die Leidenschaft für ein Ehrenamt und die Liebe zu einem Haustier miteinander zu verbinden mit dem Ziel, gemeinsam einmal als Wasserrettungsteam Dienst zu leisten?

Allerdings muss vorher noch die knapp zweijährige Ausbildung mit erfolgreicher Prüfung abgeschlossen werden. Diese Prüfung wird dann spätestens alle 18 Monate wiederholt, um überhaupt einsatzfähig zu bleiben. „Wenn gesundheitlich bei uns alles in Ordnung bleibt und uns auch die Corona-Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht, sieht es bisher gut aus,“ meint Seitz. Zum Glück habe sie mit Ausbilder Greiner einen erfahrenen und kompetenten Wasserwachtler und Hundeführer an ihrer Seite, erhalte viel Unterstützung durch die Vorstandschaft ihrer Ortsgruppe ebenso wie der Kreis-Wasserwacht Schwandorf.

Unterstützung von allen Seiten

Neben der Familie stünden auch viele Freunde und Züchter Erich Bösl hilfreich zur Seite. „Dafür bin ich echt dankbar und betrachte es nicht als selbstverständlich. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringen wird.“ Ein Wasserrettungshund in Diensten der BRK-Wasserwacht wäre im Landkreis Schwandorf ein absolutes Novum.