Corona-Pandemie
Wie wirken sich Tests auf Inzidenz aus?

Die Entwicklung der Inzidenz hat nur bedingt mit Schnell- und Selbsttests zu tun, erklärt Schwandorfs Landkreis-Sprecher.

30.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:40 Uhr
Ein Strich nur beim C ist ein gutes Zeichen: So sieht ein Schnelltest mit negativem Testergebnis aus. −Foto: Zacharie Scheurer/picture alliance/dpa/dpa-tmn

Anders als gelegentlich vermutet, hat dieEntwicklung der Infektionszahlennicht unmittelbar etwas mit mehrSchnell- oder gar Selbsttestszu tun, sagt Landkreis-Sprecher Hans Prechtl. Denn die so festgestellten Positivfälle würden mittels eines besonders genauen PCR-Tests überprüft undnur die hierbei festgestellten Infektionsfällefänden Eingang in die Statistik.

Dass sich das Infektionsgeschehen ungünstig entwickelt,hängt nach Informationen der Behörden entscheidend mit der Verbreitung der britischenMutation B.1.1.7.zusammen, denn diese ist deutlich ansteckender als der ursprüngliche Infektionstyp. Das erkläre auch, warum aktuell andere Bundesländer rasanter von der Welle erfasst würden als Bayern. Prechtl wörtlich: „Während wir, speziell aus derGrenzlage zu Tschechienherrührend, schon länger intensiver mit B.1.1.7. zu tun haben, war in den nördlicher gelegenen Ländern noch der vergleichsweise gutmütigere Typ präsenter. Das ändert sich gerade.“

Insgesamt sieht es laut Prechtl ganz danach aus, dass es nur noch eine Frage von Tagen oder wenigen Wochen ist, wann B.1.1.7. in ganz Deutschland völlig dominieren wird.

Positivrate als weitere wichtige Kennzahl

Neben der Sieben-Tage-Inzidenz ist die Positivrate, also die Zahl der laborpositiven Tests im Verhältnis zu deren Gesamtzahl, ein statistisches Kernelement der Beurteilung der Lage. Die Positivrate lag in Bayern in den zurückliegenden Tagen zwischen 4,0 und 5,0 Prozent (Vorwoche: 3,1 und 4,2) und steigt damit deutlich an. Dieser Befund bestätigt aus einem anderen Blickwinkel die Zunahme der Neuinfektionen.